Ein Jahrzehnt lang verfolgen sie den Traum von der Tennis-Karriere gemeinsam, Stanislas und Jonathan Wawrinka. Als Stan 2003 das Junioren-Turnier der French Open gewinnt, erreicht der drei Jahre ältere Bruder sein bestes Ranking (ATP 948). «Seine erste Motivation war, besser als ich zu sein», erinnert sich Jonathan.
Karriere als Spieler macht aber nur Stan. Jonathan kapituliert bald einmal. Und doch macht auch er Tennis zum Beruf. Seit zehn Jahren arbeitet er nun schon als Ausbildner und Coach.
Die grosse Sternstunde seines Bruders erlebt Jonathan aus der Ferne mit. Er weilt mit drei Nachwuchshoffnungen des TC Stade Lausanne an einem Future-Turnier in Sharm el-Sheikh. «Überwältigend, was Stan geschafft hat! Klar – ich wäre lieber vor Ort gewesen. Aber auch vor dem Fernseher war es super.»
Hat wenigstens der eigene Bruder Stan einen solchen Triumph zugetraut? «Immer schon!», behauptet Jonathan – und lacht. «Ernsthaft aber erst, seit er im November in London beide Durchgänge gegen Nadal erst im Tiebreak verlor. Diesmal hat er Nadal im Startsatz dominiert. Schade, dass sich Nadal verletzte. Aber Hut ab, dass er nicht aufgab! Es ist schwierig, gegen einen Verletzten zu spielen. Deshalb ist nichts an diesem Sieg gestohlen.»