Die unglaubliche Karriere von Stan Wawrinka
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3 Major-Titel und «Fedrinka»:Die unglaubliche Karriere von Stan Wawrinka

Ende 2026 ist Schluss
Stan Wawrinka kündigt Karriereende an

Die kommende Saison ist die letzte: Stan Wawrinka kündigt auf Social Media an, seine aktive Karriere Ende 2026 zu beenden. Bis dahin will der 40-Jährige aber noch einmal angreifen.
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Stan Wawrinka geht in seine letzte Saison auf der Tour.
Foto: KEYSTONE/EPA/GEORGIOS KEFALAS

Ende 2026 soll Schluss mit Profi-Tennis sein – das verkündet Stan Wawrinka in einem Instagram-Post. «Es ist Zeit, das letzte Kapitel meiner Karriere als professioneller Tennis-Spieler zu schreiben. 2026 wird mein letztes Jahr auf der Tour sein.» Gleichzeitig will er in seinem letzten Jahr noch einmal angreifen: «Ich will mich noch immer ans Limit pushen und die Reise auf die bestmögliche Weise beenden.» Zum Zeitpunkt seines Rücktritts wird der Romand 41 Jahre alt sein.

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Wawrinka ist nach Roger Federer der erfolgreichste Schweizer Tennis-Spieler aller Zeiten. Zwischen 2014 und 2016 gewann er je einmal die Australian Open, die French Open und die US Open und ist somit dreifacher Grand-Slam-Sieger. Zudem holte er 2008 in Peking im Doppel mit Federer Olympia-Gold. In der Weltrangliste spielte er sich zu seinen besten Zeiten bis auf Rang drei nach vorne.

Abschied an Swiss Indoors?

An diese Leistungen kam er in den letzten Jahren nicht mehr heran. Im ATP-Ranking ist er auf Rang 157 abgerutscht. Seit Anfang 2024 erreichte er auf der ATP-Tour nur noch einen Halbfinal – im Oktober 2024 beim 250-Turnier in Stockholm. Mit dem Viertelfinal-Sieg über Andrei Rublew (ATP 16) stellte er damals aber unter Beweis, dass er nach wie vor für grosse Siege gut ist. Auch in diesem Jahr bezwang er etwa an den Swiss Indoors den deutlich besser klassierten Serben Miomir Kecmanovic (ATP 52).

Durch seine Abschiedstournee-Ankündigung besteht die Möglichkeit, dass ebendiese Swiss Indoors in Basel (2026 finden sie vom 24. Oktober bis 1. November statt) sein allerletztes Turnier darstellen könnten. Es würde alles passen. Es wäre ein krönender Abschluss in der Heimat. Und er ginge überdies an einem Ort über die Bühne, der Wawrinka in den letzten Jahren – neben Paris – am meisten Emotionen schenkte.

Turnierdirektor Roger Brennwald würde ihm die möglicherweise notwendige Wildcard wohl mit Handkuss übergeben. Ganze 23 Jahre (!) nach der ersten Teilnahme von «Stan the Man» in der St. Jakobshalle.

Noch immer eine Attraktion

Sollte es sein Körper tatsächlich erlauben, bis Basel durchzuziehen, wären Wawrinka ein paar letzte Exploits auf der Tour noch zu gönnen. An Unterstützung wird es ihm nicht mangeln. Schon in den letzten Jahren pilgerten an Grand-Slam-Turnieren oder bei Challenger-Events zahlreiche Fans an seine Matches. Wawrinka galt als Attraktion, als einer der letzten Verbliebenen der legendären Ära der «Big 3», Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic. Dieser Status dürfte sich, wenn überhaupt möglich, 2026 noch intensivieren.

Der Respekt für den Waadtländer, von Fans und Gegnern, ist auch deshalb so gross, weil sich «Stanimal» in der Tat noch immer tierisch reinhängt. Egal, wen man fragt: Wawrinka kennt im Training nach wie vor keine Grenzen. Leandro Riedi, sein Davis-Cup-Teamkollege, sagte heuer gegenüber Blick: «Es war beeindruckend, wie fest er sich jeweils ans Limit pushte – bis er sich beinahe übergeben hat. Er hat einfach immer weitergemacht. Diese Bereitschaft zu leiden, noch dazu im fortgeschrittenen Tennis-Alter, ist extrem. Er muss niemandem mehr etwas beweisen und macht es dennoch.»

Holt er noch einen Titel?

In seinem Insta-Post schreibt Wawrinka: «Ich habe immer noch Träume in diesem Sport.» Dazu dürfte, nebst tollen Läufen vor heimischer Kulisse sowie an den French Open, wo er verehrt wird wie ein Franzose, auch ein Titelgewinn zählen. Betrachtet man seine Resultate der letzten beiden Jahre, wird dies wohl eher auf Challenger-Stufe möglich sein. 2025 stand er in Aix-en-Provence und Rennes jeweils im Final.

Eines steht fest – und da sagt das im Post verwendete Bild, das ihn völlig verschwitzt zeigt, mehr als tausend Worte: Stan Wawrinka wird 2026 noch einmal alles aus sich herausholen. «Pushen» ist nur der Vorname. Wozu es ihm resultatmässig reichen wird, steht auf einem anderen Blatt Papier.

Der Startschuss in die letzte Abenteuerrunde erfolgt am 2. Januar in Australien, wo er zusammen mit Belinda Bencic die Schweiz beim United Cup vertreten wird.

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