Atemprobleme, Schmerzen in der Brust und Übelkeit begleiten Novak Djokovic in den ersten Jahren seiner Karriere. Erst als Ärzte den unsichtbaren Feind im Körper des Serben entdecken, wird er zum Seriensieger. Es ist ein so genanntes Kleber-Eiweiss namens Gluten, ein Stoffgemisch aus Protein, vornehmlich in Getreide zu finden. Djokovic verträgt Gluten nicht, ernährt sich seither glutenfrei.
Die Folge: Djokovic wird immer dünner – und immer erfolgreicher. Gesundes Essen ist für ihn fast schon zur Obsession geworden. Sogar sein Hund Pierre wird nur noch mit glutenfreiem Futter versorgt. Djokovic selber verfasste ein Buch mit dem Titel «Siegernahrung – Glutenfreie Ernährung für Höchstleistung». Selber ist er Besitzer mehrerer Restaurants in Serbien und nun auch in Monte Carlo.
Er ist fitter und schneller als alle Kontrahenten, weil er keine Kompromisse eingeht. Djokovic trinkt warmes Wasser oder Lakritztee und Proteinshakes aus Erbsen. Wichtiger Bestandteil seiner Ernährung sind Avocados, Cashewnüsse und ein spezieller Honig, den er aus Neuseeland importiert. Alles glutenfrei. Krämpfe, Blähungen, Durchfall und Atemproblene gehören der Vergangenheit an.
Fleisch isst er nach eigenen Angaben seit über einem Jahr nicht mehr. «Wie nennt man das? Ich bin ein Fischesser. Eigentlich bin ich Veganer, der ab und zu etwas Fisch ist», sagt Djokovic nun in Paris. Bei einer Grösse von 1,88 Metern soll er 80 Kilogramm wiegen. Doch das ist schwer vorstellbar, wer sieht, wie athletisch, wie drahtig der 11-fache Grand-Slam-Sieger geworden ist.
Der Körperfettanteil ist minim, Djokovic ist drahtiger aber zugleich kräftiger geworden. Es ist ein Detail, das ihn zum Seriensieger geformt hat und ihm nun den ersten Titel bei den French Open einbringen soll. Es ist der einzige Grand-Slam-Titel, der ihm in seiner Sammlung noch fehlt. Ganz auf kleine Sünden will aber auch Djokovic nicht verzichten. Bei ihm ist es Schokolade.