Doping im Tennis
Italiener verdächtigt Djokovic, Federer und Nadal

Gerät der weisse Sport in den Doping-Sumpf? Ein italienischer Jüngling äussert gegenüber den Top-Spielerin Djokovic, Federer und Nadal Vorbehalte.
Publiziert: 27.07.2013 um 16:21 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 03:20 Uhr
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Der Italiener Gianluigi Quinzi gewann 2013 das Juniorenturnier von Wimbledon.
Von Simon Häring

Viktor Troicki wird gesperrt, weil er eine Blutentnahme verweigert. Und der Kroate Marin Cilic soll seit Mai eine mit der ATP vereinbarte «stille» Doping-Sperre absitzen. Plötzlich rückt der bisher vermeintlich fast unbescholtene Tennis-Sport in Verruf.

Auch ein Spieler äussert Vorbehalte, der Italiener Gianluigi Quinzi, der in diesem Sommer das Junioren-Turnier von Wimbledon gewinnen konnte und seither seine ersten Gehversuche bei den Grossen macht. Er greift gleich die Top-Cracks an.

Nadal und Federer würden nie getestet, während alle anderen andauernd getestet würden. «Ich sage nicht, dass sie etwas nehmen. Aber ich weiss nicht. Man kann einfach zur Erkenntnis kommen, dass es so ist», lässt sich der 17-Jährige von der Gazzetta dello Sport zitieren.

Auch Novak Djokovic stellt Quinzi unter Generalverdacht. «Wenn du Spieler wie ihn siehst, die nach einem langen 5-Satz-Match vom Platz laufen und am nächsten Tag gleich noch so ein Spiel mit gleicher Intensität spielen siehst, ist es schwierig, nicht schlecht zu denken.»

Der Serbe spielte im letzten Jahr im Halbfinal der Australian Open gegen Murray über 4:50 Stunden und fünf Sätze, der Final gegen Rafael Nadal dauerte sogar 5:53 Stunden und endete erst um 1.37 Uhr Ortszeit. Der längste Match aller Zeiten in Melbourne.

«Wenn du siehst, wie schnell sich Spieler wie Djokovic erholen, fängst du an, dir Fragen zu stellen. Wie soll das funktionieren», wirft Quinzi ein. «Alle sollten gleich behandelt werden. Wenn einer auffliegt, dann ist es eben so. Das Tennis kommt auch ohne Federer und Nadal aus.»

Quinzi (ATP 384) bestreitet derzeit vor allem Future- und Challenger-Turniere und trainiert nach eigenen Angaben selber sieben Stunden täglich. Grosse Stricke hat er als Profi noch nicht zerrissen. Sich dafür aber bereits einen Namen als Grossmaul gemacht.

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