Auch Andy Murray ist beseitigt – Wawrinka ist im vierten Grand-Slam-Final angekommen. Drei dieser bedeutendsten Titel hat er bereits in der Tasche. Also noch keinen Final verloren. Ist das Ziel greifbar, krallt er es sich gewöhnlich auch. Egal wie gross Erwartungs- und Leidensdruck sind – Stan ist der Mann der grossen Gelegenheiten.
Wir erinnern uns an 2014, seine verrückte Premiere in Melbourne. Ein mentaler Geniestreich des damaligen Lausanner Schattenmanns. Stans Fingerzeig an die Stirn ward geboren, als er den kurz vor der Aufgabe stehenden, angeschlagenen Rafael Nadal kaltblütig ausser Gefecht setzte.
Dann Paris 2015, wo er eiskalt den Karriere-Slam Novak Djokovics (vorläufig) verhindert. Es sei das Match seines Lebens gewesen, sagte danach, er zittere noch immer.
Schon vor dem ersten Ballwechsel schlotternd – gar weinend – betrat Stan 2016 an den US Open die grösste Tennis-Arena der Welt.
Und erlitt sich über vier Sätze unter Krämpfen der Anspannung den Triumph über Djokovic. «Die letzten vier Grand-Slam-Kandidaten sind keine Nasenbohrer», sagt Marc Rosset etwas schnoddrig, aber treffend. Am besten beschreibt er damit Schwerstarbeiter Stan.
Bemerkenswert: In den drei Finals besiegte er jeweils die Weltnummer 1. Gegen Murray kommt nun noch ein weiterer Sieg hinzu. Sämtliche anderen 20 Duelle gegen Branchen-Leader verlor er – sie fanden alle nicht an Major-Turnieren statt.
Grand-Slam-Stan ist eben der Mann der grossen Gelegenheiten.