Vor zwei Wochen in Indian Wells siegte Roger Federer mit der Leichtigkeit seiner grössten Tage. Jeder Schlag ist der pure Spass. Ist Leidenschaft. Ist Lust. Beim Triumph in Miami ist nun noch eine weitere, wichtige Eigenschaft hinzugekommen.
Federer zeigte in dieser Woche nämlich ein anderes, gefährliches Gesicht. Er kämpft. Flucht. Verbeisst sich in die Games. Nach dem Genie Roger ist auch der Kämpfer Federer wieder voll erwacht und – abgesehen vom Final – gefordert.
Federer führt die leichten Schwierigkeiten auf eine gewisse Müdigkeit zurück. Der Service etwa gehe nicht mehr ganz so locker von der Hand. Doch trotzdem gewinnt er das Turnier gegen Nadal. Das zeigt, dass Federer auch wieder die Härte seiner besten Tage hat.
Die Comeback-Phase ist nach Federers eigener Aussage nun abgeschlossen. Trotz einer Mini-Sandplatz-Saison (nur French Open) kann er weiter Jagd auf die Nummer 1 machen. Den nationalen Spitzenplatz hat er bereits wieder fest im Visier.
Auch der Platz an der Weltspitze wird realistisch. Klar, Murray und Djokovic werden nicht ewig schwächeln. Doch Federer zeigt in Miami, dass er mindestens auf Augenhöhe mit den beiden in Bestform ist.
Denn Roger hat den nötigen Mix gefunden. Aus Lockerheit und Leidenschaft, Leidensfähigkeit und Härte.