Jedes Joghurt hat ein Abflaufdatum, jede Wurst ihr Verfallsdatum.
Aber es gibt auch Roger Federer. Unseren Mann für die Ewigkeit.
Der 100. Turniersieg ist ein weiterer Meilenstein in der grössten Schweizer Karriere. Es ist ein Markstein für die Ewigkeit. In einer Karriere, die weit über den Sport hinausgeht.
Während mittlerweile zwei Jahrzehnten ist Federer in einer Weltsportart Weltspitze. Und zieht die Menschen quer durch alle Gesellschafts- und Altersschichten in seinen Bann.
100 mag eine runde Zahl sein, eine statistische Marke. Im Fall von Federer ist es mehr. Es ist Ausdruck einer phänomenalen Konstanz. Seine sportliche Lebensleistung ist unerreicht. Und über seine Rolle und seine Bedeutung als erster Botschafter des Landes ist ja schon viel geschrieben worden.
Wo andere Demokratien noch Königshäuser haben, ist auch die Schweiz eine Art konstitutionelle Monarchie. Auch wir haben unseren «King». Und wenn man bei solcherlei Personenkult gerade in unserem Land nicht zu Unrecht gerne mal die Nase rümpft, so stösst die Formulierung «King Roger» niemandem sauer auf. Weil sie ganz einfach zutrifft.
Als Sportler, als Vater von vier Kindern, als Werbeikone und Geschäftsmann: Federer schreitet derart stilsicher durchs Leben, dass man sich immer wieder verwundert die Augen reibt.
Und es ist auch klar, dass er seine grosse Karriere dereinst mit Klasse beenden wird. Dann, wenn es für ihn stimmt. Und auch dafür wird er das richtige Gefühl entwickeln. Aber dieser Zeitpunkt ist noch nicht gekommen. Der 100. Turniersieg ist hoffentlich nicht der Letzte.
Auf unserer Hunderternote prangt das Konterfei von Alberto Giacometti. Vielleicht kann man dieses Bild mal austauschen. Denn Federer ist und bleibt ein grosse Inspiration für alle Menschen. Nicht nur in diesem Land.