Zum wiederholten Mal manövriert sich die 24-fache Grand-Slam-Siegerin Margret Court (77) ins Abseits. Als Pastorin teilt die Australierin letztes Wochenende gegen Transgender, Schwule und Lesben aus. «Der Teufel ist in die Medien, die Politiker, die Erzieher und das Fernsehen gefahren. Er will die Menschen kontrollieren und die Gehirne der Menschen beeinflussen», lästert Court unter anderem.
Die Aussagen sorgen in der Tenniswelt für Entsetzen. Nicht zum ersten Mal wird gar gefordert, das nach ihr benannte Stadion («Margaret-Court-Arena») an den Australian Open umzutaufen. Besonders pikiert ist Legende Martina Navratilova (63).
«Sie versteckt sich hinter der Bibel»
Die US-Amerikanerin, deren Outing 40 Jahre her ist und die sich seit Jahrzehnten für die Rechte der LGBT-Gemeinschaft einsetzt, macht sich beispielsweise für die Umbenennung in «Evonne Goolagong Arena» stark.
Gegenüber der australischen Zeitung «The Age» sagt Navratilova (18 Major-Titel) über Court: «Eine Person zu sehen, die die Schwulen- und Transgender-Community auf diese Weise kritisiert, ist einfach erbärmlich. Margaret macht mich sehr traurig. Im Laufe der Jahre hat sich ihre Meinung über Homosexualität nicht gemildert. Sie versteckt sich hinter der Bibel. Es ist empörend und sehr negativ für die Gesellschaft. Ich denke, es verdient keine Anerkennung.»
Wie die Öffentlichkeit auf Court reagiert, wird sich an den Australian Open in drei Wochen zeigen. In Melbourne soll sie vom australischen Verband zum 50-Jahr-Jubiläum des kompletten Grand-Slam-Triumphs geehrt werden. 1970 schaffte es Court alle vier Majors im Kalenderjahr zu gewinnen. (red)