«Bin ein Mensch dritter Klasse»
Russisches Tennis-Ass darf nicht nach Korsika fliegen

Weil Vitalia Diatchenko der Zugang zu einem polnischen Flugzeug verweigert wird, muss sie für ein Tennisturnier in Korsika das Handtuch werfen.
Publiziert: 27.04.2023 um 16:13 Uhr
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Vitalia Diatchenko kann nicht an einem Tennisturnier in Korsika teilnehmen, weil ihr der Zugang zu einem polnischen Flugzeug verweigert wurde.
Foto: Blicksport

Die russische Tennisspielerin Vitalia Diatchenko (32) hätte an den Tennis Open Calvi Eaux de Zilia des ITF in Korsika teilnehmen sollen. Doch dazu kommt es nicht, denn die polnische Fluggesellschaft LOT verweigerte Diatchenko aufgrund ihrer Staatsangehörigkeit den Zutritt zu ihrem Flugzeug.

Das Tennis-Ass wollte laut eigener Aussage auf Social Media von Kairo über Warschau auf die französische Insel fliegen, doch Diatchenko durfte wegen ihres russischen Passes nicht in die polnische Maschine einsteigen. Seit September dürfen russische Staatsangehörige aufgrund des Angriffskriegs auf die Ukraine nicht nach Polen einreisen. «Ich werde behandelt wie ein Mensch dritter Klasse», beklagt sich Diatchenko.

Auch Sonderregel half nicht

Sie habe sogar ein Schreiben ihres Vaters dabeigehabt, der in der Ukraine geboren wurde und für die Vereinten Nationen (UN) arbeitet. Denn bei der Fluggesellschaft gelte eigentlich die Regel, dass russische Personen, die ukrainische Familienmitglieder haben, mitfliegen dürfen. «Doch diese Regel gilt anscheinend nicht für mich», so Diatchenko.

Danach habe sie den Flughafen in der ägyptischen Hauptstadt für 18 Stunden nicht verlassen können, nichts zu essen gehabt und auf Bänken übernachten müssen. Durch das Verpassen des Fluges musste Diatchenko für das Turnier in Korsika Forfait erklären. (bjl)

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