Sie strahlt, sie freut sich, sie spricht von einem Highlight im Vorfeld des neuen Heimturniers in Biel – und doch liegt Belinda Bencic (WTA 131) in der ersten Runde nach zehn Minuten bereits mit zwei Breaks und 0:3 hinten.
Nicht, weil ihre deutsche Kontrahentin Carina Witthöft (22, WTA 69) besonders gut spielt. Vielmehr, weil die 20-Jährige verzweifelt nach Konstanz sucht. Auf ausgezeichnete Power-Schläge folgen zu oft unnötige Eigenfehler.
Symptomatisch: Das sechste Game schenkt Bencic ihrer Gegnerin nach 40:0-Vorsprung schlussendlich mit einem Doppelfehler. Der erste Satz ist kurz darauf nach 30 Minuten und einem 1:6 bereits Geschichte.
Das schlägt sich zusehend auf die Moral der Schweizerin nieder. Sie hadert, sie gestikuliert. Ein Doppelfehler jagt den anderen (neun am Schluss), der Schläger fliegt. Ein Teufelskreis.
Bencic kann den zweiten Umgang zwar ausgeglichener gestalten als den ersten. Um das Spiel gegen die solid agierende Witthöft zu drehen, reicht es aber nicht. Ein Break zum 3:4 bringt die Lokalmatadorin endgültig ab vom Kurs. Nach 72 Minuten ist der Spuk zu Ende – und den Bieler Tennis-Fans bleiben Golubic, Hingis und Bacsinszky.
Bencic ihrerseits erscheint niedergeschlagen an der Pressekonferenz und lässt die wartenden Journalisten ihren Frust spüren: Mit nur drei erlaubten Fragen gibts eine ultrakurze Medienrunde.
Positives könne sie rein gar nichts sagen. «Ich servierte schlecht, habe zu viele Fehler gemacht, spielte viel zu hektisch.»
Der anstehende Fed Cup könne ihr aber vielleicht etwas Vertrauen zurückgeben, denn «da spiele ich eigentlich immer gut.» Und die Frage, wie sie sich fühle, beantwortet die enttäuschte Schweizerin mit: «Es ist ok, aber auch nicht super.» Sagt es und geht wieder.