Seit einem Monat herrscht auf der WTA-Tour die grosse euphorische Barty-Party! Die Australierin Ashleigh Barty siegt zuerst sensationell an den French Open und doppelt letzten Sonntag mit dem Titel beim Turnier in Birmingham nach. Das reicht, um seit Montag als zweite Australierin nach Evonne Goolagong Cawley (1976) die Nummer 1 im WTA-Ranking zu sein.
«Davon träumst du als Kind. Dass es dann Realität wird, ist unfassbar», freut sie sich kurz nach dem Triumph. Dass die 23-jährige Barty jetzt zuoberst steht, ist kein Zufall – aber auch nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Denn die Karriere der Australierin, die 2011 bei den Juniorinnen in Wimbledon siegte, drohte 2014 eine andere Richtung einzuschlagen.
Barty nimmt 2014 eine lange Pause vom Top-Tennis
Als Teenager kommt Barty mit dem stressigen Leben als heranwachsende Profispielerin nicht klar. Zwischen September 2014 und Februar 2016 nimmt sie sogar eine Pause vom Spitzentennis und spielt halbprofessionell Cricket. Rückblickend sagt sie: «Es war zu viel für mich. Alles ging zu schnell, weil ich schon in jungen Jahren immer gereist bin.» In einem Jahr sei sie nur 27 Tage daheim gewesen.
Der Mut zur Pause beeindruckt damals auch Goolagong (67). Sie gratulierte Barty mit einer SMS: «Hey Liebes, gute Entscheidung!» Ashleigh selbst sagt: «Die Auszeit war die beste Entscheidung und es war eine noch bessere Entscheidung, wieder zurückzukehren.» Drei Jahre später steht sie ganz zuoberst.
Kerber schwärmt von Barty
Und gilt auch nächste Woche in Wimbledon als eine der Favoritinnen. Titelverteidigerin Angelique Kerber schwärmt bei der «Welt» von Barty. «Sie hat es verdient ein Grand Slam zu gewinnen und die Nummer 1 zu werden. Sie ist eine unglaublich gute Spielerin. Sie hat noch vieles vor sich, denn sie ist noch jung.»
Diese Woche schont sie sich wegen einer leichten Armverletzung und hat die Teilnahme in Eastbourne vorsichtshalber abgesagt. Damit in Wimbledon die nächste Barty-Party steigen kann. (rib)