Malek Jaziri (ATP 53) ist der Bestklassierte von derzeit drei Top-100-Spielern aus Afrika. Bei den Australian Open war er neben dem Israeli Dudi Sela (ATP 83) der einzige und mit dem Erreichen der Runde 3 auch erfolgreichster Vertreter seines Kontinents. Ebenso in Indian Wells (Achtelfinal), wo neben ihm nur der Südafrikaner Kevin Anderson (ATP 74) antrat. Und er ist es wieder in Miami: Im heutigen Drittrunden-Match versucht Jaziri gegen Stan Wawrinka sein Glück.
Im Gespräch mit BLICK schwärmt er aber besonders von Roger Federer. Vor allem von dessen sozialem Engagement. Ein «Match for Africa» hätte er auch gerne in seiner Heimat. «Ich habe Roger sogar letztes Jahr gefragt, ob er dafür mal zu mir nach Tunesien kommen würde», so Jaziri, «aber leider plant er schon Reisen nach Südafrika und Simbabwe, für mehr hat er vorerst keine Zeit.»
Jaziri hofft auf ein anderes Mal. «Es wäre bedeutend für die Weiterentwicklung, die Mentalität unseres Landes. Wir sind nicht das ärmste Land Afrikas, aber auch nicht gerade reich.» Voller Stolz berichtet er von seinem «alten, friedlichen Land», das seit sechs Jahren demokratisch geführt wird, mehr Geld in Bildung als ins Militär investiere und deshalb kaum Analphabeten habe. «Von uns können sogar moderne Länder noch was lernen.»
Der Sport habe einen grossen Stellenwert in Tunesien. «Es ist wichtig, dass du nie vergisst, woher du kommst. Mit kleinem Budget haben wir schon olympische Champions – Leichtathleten, Schwimmer, Fechter – hervorgebracht!» Im Tennis ist Jaziri der erste Tunesier, der es auf der internationalen Tour zu etwas gebracht hat. Stolz schwingt deshalb auch in seiner Stimme mit, wenn er von sich als «rein tunesisches Produkt» spricht. «Ich kam aus dem Nichts, hatte nichts und erhielt auch keine Hilfe.» Mit einem 200'000-Dollar-Budget im Jahr sei der tunesische Verband ein Witz verglichen zu anderen Nationen. «Ich suchte mir alle Möglichkeiten selber zusammen.»
In einem kleinen Club in der Hafenstadt Bizerta lernte Jaziri das Tennisspielen. Träumte von einer Grand-Slam-Teilnahme an den French Open, glaubte aber nie wirklich daran. Der grosse Ehrgeiz entwickelte sich erst, als er zwei Jahre lang wegen einer Verletzung unten durch musste. «Das machte mich stark.»
Als er einen befreundeten Spieler als Sparringpartner nach Paris begleitete, trainierte Jaziri wieder mehr, erkannte sein hohes Spielniveau und lernte jeden Tag dazu.
ATP-Titel konnte «Jazz», wie er auch genannt wird, bislang nur auf der zweitklassigen Challenger-Tour sammeln, acht an der Zahl. Das reichte dennoch, um letztes Jahr in Tunesien zum «Sportler des Jahres» gewählt zu werden.
«Tennis wird bei uns immer populärer», freut sich der Vater eines bald einjährigen Sohnes (namens Malek). «Wir haben 34 Future Turniere, wir hoffen aber weiter darauf, einmal ein grosses ATP-Turnier zu bekommen. Viele Leute wollen uns spielen sehen. Ein paar junge Talente sind im Kommen.»
Denen wolle er helfen, sagt Jaziri. So wie er stets andere Stars nach ihren Erfahrungen gefragt habe und noch heute – auch bei Roger Federer – Tipps einhole, wie er sich mental und technisch verbessern kann. «Zum Glück bin ich nicht schüchtern», sagt er lachend. Und träumt weiter von einem «Match for Africa» in Afrika.
Roger Federer Foundation – Am 10. April findet im ausverkauften Hallenstadion die dritte Auflage des «Match for Africa» statt. Federer spielt gegen die schottische Weltnummer 1, Andy Murray. Der Erlös des Anlasses geht an die «Roger Federer Foundation», die mehrere Hunderttausend Kinder in Afrika unterstützt.
Wollen auch Sie mithelfen, so spenden Sie bitte telefonisch unter der Nummer 0901 08 08 81 (CHF 2.50 pro Anruf) oder via SMS mit dem Text «AFRIKA (Betrag)» an die Nummer 488. Das Spiel ist live bei Blick.ch und bei TV24 zu sehen. Mehr Infos unter www.matchforafrica.com.
Roger Federer Foundation – Am 10. April findet im ausverkauften Hallenstadion die dritte Auflage des «Match for Africa» statt. Federer spielt gegen die schottische Weltnummer 1, Andy Murray. Der Erlös des Anlasses geht an die «Roger Federer Foundation», die mehrere Hunderttausend Kinder in Afrika unterstützt.
Wollen auch Sie mithelfen, so spenden Sie bitte telefonisch unter der Nummer 0901 08 08 81 (CHF 2.50 pro Anruf) oder via SMS mit dem Text «AFRIKA (Betrag)» an die Nummer 488. Das Spiel ist live bei Blick.ch und bei TV24 zu sehen. Mehr Infos unter www.matchforafrica.com.