Spielen darf Reilly Opelka zwar wieder – der Frust aber bleibt. Die Weltnummer 39 ist einer der ersten Tennis-Cracks, die seit dem Corona-Höhepunkt bereits wieder einen Wettkampf in den Beinen haben. Mitte Mai duelliert Opelka sich auf einem privaten Tennisplatz in Florida mit Miomir Kecmanovic (20, ATP 47), Hubert Hurkacz (23, ATP 29) und Tommy Paul (23, ATP 57). Er gewinnt das Mini-Turnier.
Zufrieden stellt das Opelka aber nicht. Der 2,11 Meter grosse Aufschlag-Hüne holt im Interview mit dem US-Tennis-Magazin «Racquet» zum Rundumschlag aus: «Die ATP hätte die Krise nicht viel schlechter bewältigen können.»
Opelka kritisiert die offenbar nicht vorhandene Kommunikation des Verbands gegenüber den Spielern: «Wir sind komplett im Dunkeln gelassen, wissen nicht, was vor sich geht.»
Lohn der Funktionäre ein Dorn im Auge
Nicht nur der Mangel an Informationen verärgert den Mann aus Michigan. Nach Opelka befürworte der Verband zwar die Aktion, bei der Tennisprofis schlechter gestellten finanziell unter die Arme greifen wollen – aber selber kassierten die Funktionäre gleich viel Lohn wie vorher: «Es ist kritisch, wenn ATP-Funktionäre in diesem Jahr mehr Geld verdienen als Roger Federer Preisgeld.»
Ob die ATP-Funktionäre wirklich alle auf ihrem Lohn beharren und selber keine Abstriche machen? Schwierig zu sagen, ob das Opelka vollumfänglich beurteilen kann. Was er sicher beurteilen kann: Er kriegt als Spieler keine Informationen, wird im Dunkeln gelassen. Klar, dass das Raum für Ärger und Spekulationen öffnet. (str)