54 mal sind sich Rafael Nadal und Novak Djokovic bereits gegenüber gestanden. Dabei haben uns die Tennis-Giganten so ziemlich alles geboten. Ein 6:0 auf der Anzeigetafel jedoch, das gabs bislang noch nie. Bis zum Final von Rom. Dort schlägt Rafael Nadal die Weltnummer eins mit 6:0, 4:6, 6:1 und gewinnt sein erstes Turnier des Jahres.
Gnadenlos zermürbt der Mallorquiner einen keinesfalls schlecht aufspielenden Serben im ersten Durchgang. Dieser findet schlichtweg kein Rezept. Auf jeden Schlag Djokovics findet Nadal eine noch bessere Antwort. Ob druckvolle Gewinnschläge auf die Linie oder massgenaue Stopbälle aus der Defensive – dem Sandkönig will gefühlt alles gelingen.
Stehaufmännchen Djokovic
Wie Djokovic auf die Schmach in Durchgang eins reagiert? Eindrucksvoll. Mit stärkerem Service als Basis findet der Serbe in die Partie, liest Nadals Aufschläge besser und kann endlich auch längere Ballwechsel für sich entscheiden. Djokovic und die begeisterten Fans peitschen sich gegenseitig Richtung Entscheidungssatz. Und prompt: Beim Stand von 4:5 aus Sicht Nadals gelingt dem «Djoker» der einzige und Satz-entscheidende Servicedurchbruch.
Doch so erfreulich Satz zwei für Djokovic endet, so bitter beginnt der dritte. Er kassiert in seinem ersten Aufschlagspiel ein Break, zertrümmert sein Racket und findet nicht mehr ins Spiel zurück. Die beiden 3-Satz-Kampfsiege im Viertel- und Halbfinal (gegen die Argentinier del Potro und Schwartzman) zeigen Spuren, die Leichtigkeit aus Satz zwei ist verfolgen.
Sandkönig bereit für Paris
So stemmt ein sichtlich erleichterter Rafael Nadal nach zweieinhalb Stunden die Arme in die Höhe. Nach einer bislang verkorkster Sandsaison ohne Finaleinzug meldet sich der Mallorquiner kurz vor den French Open (ab dem 26. Mai) eindrücklich zurück. Die Konkurrenz sei gewarnt, Nadal ist sichtlich heiss auf den zwölften Turniersieg in seinem «Wohnzimmer» in Paris.
Den Final der Frauen entscheidet derweil Karolina Pliskova (Tsch) für sich. Die Weltnummer sieben bezwingt die Britin Johanna Konta (WTA 42) mit 6:3, 6:4. Dank dem Titel reist sie als neue Nummer zwei der Weltrangliste zu den French Open. (dad)