Es geht in die Endphase des zweiten Durchgangs und Alcaraz hadert mit einem hohen Rückhandvolley, den er nicht runter drücken kann sodass er seitlich ins Aus segelt. Dann setzt er den anschließenden Rückhandreturn auf Sinners zweiten Aufschlag an die Netzkante - 30:0.
Stark mit einer Vorhand-inside-out vorbereitet rückt Sinner nach und punktet mit einem überlegenen Vorhand-inside-out-Drive-Volley gegen Alcaraz Laufrichtung zu drei Spielbällen. Mit einem Ass nach außen rundet Sinner ein gutes Aufschlagspiel ab.
Mit einer schnellen Rückhand cross erzwingt Alcaraz Sinners Fehler und startet gut in sein Aufschlagspiel. Dann treibt der Spanier Sinner mit einer Rückhand kurz cross weit raus, Sinner riskiert alles, scheitert mit dem Rückhand-longline-Schuss aber am Netz - 30:0.
Im Eiltempo kommt Alcaraz zu drei Spielbällen, diesmal rauscht Sinners Rückhand longline ins Aus. Mit Serve-and-volley aus Aufschlag nach außen und Vorhandvolley kurz cross gleicht Alcaraz souverän aus.
Sinner findet den ersten Aufschlag nicht, Alcaraz dafür den nächsten starken Return. Der schlägt mit der Vorhand kurz vor der Grundlinie ein worauf der Spanier nachrückt und per Vorhandvolley cross vollendet. Der 22-Jährige bekommt die Chance zum direkten Re-Break. Wieder fehlt Sinner der erste Aufschlag, Alcaraz schenkt ihm aber einen Vorhand-Unforced-Error. Durchatmen bei allen Sinner-Fans, es geht über Einstand.
Nach einem Aufschlag durch die Mitte von Sinner bleibt Alcaraz Rückhandslicereturn an der Netzkante hängen. Es gibt den nächsten Spielball für Sinner, der nach einem Rückhandfehler von Alcaraz seinen Service nach abgewehrtem Breakball durchbringt.
Diesmal trifft Alcaraz die Vorhand besser und punktet mit einem Vorhand-cross-Winner gegen Sinners Laufrichtung. Dann spielt der Spanier Serve-and-volley, setzt den eigentlich machbaren Rückhandvolley aber deutlich seitlich ins Aus. Erstmals wird es eng im Zweiten bei Aufschlag Alcaraz und 30:30.
Der Spanier muss über den Zweiten und setzt die anschließende Vorhand etwas wild zu lang. Sinner kommt zu seinem ersten Breakball der Partie bei dem er Glück hat dass sein komplett verunglückter Rahmen-Return in hohem Bogen kurz vor die Grundlinie fliegt. Anschließend punktet der Italiener per Vorhand-Stopp kurz cross und holt sich das Break zurück.
Mit dem schnellen Vorhandreturn bringt sich Alcaraz in Position, setzt die Vorhand longline dann aber an die Netzkante. Dann setzt der Spanier den Vorhandreturn etwas zu lang - 30:0. Bei einer langen Rückhand von Sinner bewegt sich Alcaraz nicht optimal und setzt seine Vorhand tief ins Netz. Sinners vergibt mit seinem fünften Doppelfehler, wieder fliegt der Zweite deutlich zu lang, den ersten Spielball.
Der zweite Versuch ist dann aber besser: Alcaraz' Vorhandreturn auf Sinners zweiten Aufschlag segelt ins Aus und Sinner verkürzt erneut. Durchgang zwei ist bisher von schnellen Aufschlagspielen und vielen freien Punkten und kurzen Ballwechsel geprägt.
Auch Alcaraz kann schnelle zweite Aufschläge und bringt seinen Service mit einem Ass durch die Mitte mit 187km/h durch.
Wie geht Sinner mit dem Rückstand um? Per Service-Winner durch einen Aufschlag nach außen holt er sich den ersten Punkt, kann eine schnelle Vorhand cross von Alcaraz dann aber nicht mehr returnieren - 15:15. Alcaraz kommt mit dem langen Return gut rein, merkt beim Rückhand-Stopp aber sofort, dass dieser viel zu kurz ist und es nicht über das Netz schafft. Sinner macht es besser und punktet per Vorhand-Stopp direkt nach dem Aufschlag zum 40:15.
Dann sicher sich Sinner nach einem Vorhandfehler von Alcaraz sein erstes Spiel im zweiten Durchgang.
Seine Vorhand longline direkt nach dem Aufschlag setzt Alcaraz gerade so noch auf die Linie und stellt mit dem dritten Vorhand-longline-Winner in Serie auf 40:15.
Mit dem schnellen Rückhandreturn durch die Mitte erzwingt Sinner Alcaraz' Rückhandfehler und wehrt den ersten Spielball ab. Nummer zwei nutzt der Spanier mit Serve-and-volley und trifft beim Vorhandvolley-Stopp abermals die Linie.
Sinner setzt abermals den zweiten Aufschlag einen Tick zu lang und serviert seinen dritten Doppelfehler. Ungewöhnlich für den Italiener legt er gleich den nächsten Doppelfehler nach, auch diesmal landet der Zweite knapp hinter der Linie. Zwei frühe Breakbälle in Durchgang zwei für Alcaraz.
Und diese nutzt der Spanier: Alcaraz bejubelt das erste Break der Partie, nachdem Sinners Vorhand cross etwas unsauber seitlich ins Aus segelt. Das war ein Geschenk des Italieners, der erstmals im Turnierverlauf ein Aufschlagspiel abgibt.
Im Endspiel der ATP Finals geht der erste Satz zwischen Jannik Sinner und Carlos Alcaraz nach 1:19 Stunden mit 7:6 an den Italiener! Die beiden Dauerrivalen bringen noch nicht das Spektakel wie bei vielen vorherigen Duellen auf den Platz und wirkten beide durchaus nervös. Überschattet wurde dann auch noch die Anfangsphase von einer fast zwölfminütigen Unterbrechung nach einem medizinischen Notfall auf der Tribüne, dann hatten alle Alcaraz-Fans Grund zur Sorge als der Spanier sich beim Stand von 5:4 am hinteren Oberschenkel behandeln ließ. Sportlich ist es kein hochklassiger Durchgang gewesen, die Zahl der Unforced Errors bei beiden dafür einfach zu hoch (Sinner 16, Alcaraz 10). Beide brachten ihre Aufschlagspiele souverän durch bis Sinner beim Servieren gegen den Satzverlust plötzlich einen Breakball abwehren musste. Das gelang mit einem verrückten zweiten Aufschlag und Service-Winner. So ging es in den Tie-Break in dem Sinner etwas aktiver war (17:13 Winner) und sich die Big Points sicherte.