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Trotz zwei Niederlagen 2019
In London ist Thiem nicht Federers Angstgegner

Verlieren verboten heisst es heute sowohl für Roger Federer als auch für Dominic Thiem. Denn in der gleichen Gruppe lauert 
Novak Djokovic...
Publiziert: 10.11.2019 um 18:40 Uhr
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Im März traf Federer im Final von Indian Wells schon auf seinen heutigen Gegner Dominic Thiem.
Foto: AFP
Cécile Klotzbach, London

Roger Federer jagt in London seinen ersten Weltmeister­titel seit 2011. Und der führt heute zum Auftakt über Dominic Thiem (26). Den Österreicher, der ihn diese Saison schon zweimal ­geschlagen und mit 4:2 Siegen eine positive Bilanz gegen ihn hat.

Ein Angstgegner? Nicht hier. «In Madrid und Indian Wells war es knapp», kommentiert der 38-jährige Schweizer die beiden Nieder­lagen 2019. Der harte Hallenbelag, auf dem er sich «so wohl wie zu Hause» fühlt, mache ihn gefährlicher als anderswo. Erst recht in Runde eins, wo beide noch den Rhythmus ­suchen. «Das ist das Besondere an der WM: Du musst gleich sehr stark aus den Startlöchern kommen.»

Das wurde Thiem bisher zum Verhängnis. Bei vier Teilnahmen am Saisonfinale in Serie kam die Weltnummer 5 nie über die Gruppenspiele hinaus. «In den ersten beiden Jahren war ich froh, überhaupt ­dabei zu sein, schaute gar nicht so auf die ­Ergebnisse», erinnert sich Thiem. Das sei heuer anders. «Ich werde alles geben, um ins Halbfinale zu kommen, und bin enttäuscht, wenn es nicht klappt.»
Federer hat bei seinen 16 Masters-Teilnahmen nur 2008 nicht die Halbfinals erreicht. Erfahrener als er ist keiner – ein weiterer Vorteil.

Druck wegen Djokovic

Doch auch Thiem ist kein Rookie mehr und setzte in letzter Zeit viele Ausrufezeichen. In Peking und Wien gewann er diesen Herbst zwei 500er-Turniere, zeigte in der zweiten Jahreshälfte erneut, welch grosse Fortschritte er auf Hartplatz unter seinem neuen chilenischen Coach Nicolas Massu gemacht hat. Er weiss: «Ich gehe mit der besten Form, die ich in dieser Phase der Saison je hatte, in dieses Turnier.»

Basel-Sieger Federer fühlt sich ebenfalls superfit, will sein Grand-Slam-Titel-loses Jahr im Osten ­Londons unbedingt aufpolieren. Natürlich am liebsten bei einer ­Revanche gegen Novak Djokovic, der ihm in Wimbledon im Süd­westen der Stadt die bitterste Niederlage des Jahres zugefügt hat. Der Serbe steht Federer schon in der Vorrunde im Weg. Umso wichtiger ist ein Sieg gegen Thiem.

ATP-Finals London

Sonntag

Djokovic (ATP 2) - Berrettini (ATP 8) 6:2, 6:1

Federer (ATP 3) - Thiem (ATP 5) 5:7, 5:7

Montag

15 Uhr: Medwedew (ATP 4) - Tsitsipas (ATP 6)

21 Uhr: Nadal (ATP 1) - Zverev (ATP 7)

Dienstag

15 Uhr: Federer (ATP 3) - Berrettini (ATP 8)

21 Uhr: Djokovic (ATP 2) - Thiem (ATP 5)

Sonntag

Djokovic (ATP 2) - Berrettini (ATP 8) 6:2, 6:1

Federer (ATP 3) - Thiem (ATP 5) 5:7, 5:7

Montag

15 Uhr: Medwedew (ATP 4) - Tsitsipas (ATP 6)

21 Uhr: Nadal (ATP 1) - Zverev (ATP 7)

Dienstag

15 Uhr: Federer (ATP 3) - Berrettini (ATP 8)

21 Uhr: Djokovic (ATP 2) - Thiem (ATP 5)

5:7, 5:7 gegen starken Thiem
Federer legt an ATP-Finals Fehlstart hin!

Roger Federer steht schon nach dem Auftaktspiel der ATP-Finals mit dem Rücken zur Wand. Er verliert zum fünften Mal gegen Thiem – und muss jetzt Berrettini und Djokovic schlagen.
Publiziert: 10.11.2019 um 21:07 Uhr
|
Aktualisiert: 10.11.2019 um 23:04 Uhr
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Federer startet schlecht in die ATP-Finals – er unterliegt Thiem in zwei Sätzen.
Foto: AFP
Cécile Klotzbach, London

Das Unglück bahnt sich schon im ersten Game an. 0:40 liegt Aufschläger Federer zurück, bevor er sich versieht, gibts ein Break. Das holt er sich im Verlauf des ersten, unspektakulären Satzes gegen Dominic Thiem zwar wieder zurück. Aber unüblich für den Schweizer, der normalerweise nach ausgeglichenem Satzverlauf in den entscheidenden Momenten zuschlägt, versagt er erneut im entscheidenden Moment. Der Österreicher kralllt sich Rogers Aufschlag zum 6:5 und serviert den Satz daraufhin souverän nach Hause. 

Der 26-jährige Thiem gehört zu den wenigen Spielern mit positiver Bilanz gegen den 20-fachen Grand-Slam-Sieger (4:2). Er hat Federer dieses Jahr schon zweimal geschlagen, in Madrid und sogar in Indian Wells auf Hartplatz, wo er seit seiner Zusammenarbeit mit dem chilenischen Coach Nicolas Massu eklatante Fortschritte gemacht hat. Und sogar in der Halle, wo der 38-jährige Roger sich speziell auf dem schnellen Londoner Boden am Drücker fühlte, ist auch Thiem in seinem Element. Was Federer am Heimturnier in Basel schaffte, gelang dem Ösi in Wien. 

Auch in Satz 2 kann die Weltnummer 3 sich nicht absetzen. Thiem ist heiss – vielleicht auch angefeuert durch sein Herzblatt Kristina Mladenovic, die zeitlich acht Stunden voraus mit ihrem Team im australischen Perth den Fed Cup nach Frankreich geholt hat. Federer wirkt indes etwas eingerostet, begeht zu viele Fehler – und verliert sein Startspiel bei den ATP-Finals 2019 5:7, 5:7!

Gegen Djokovic und Berrettini unter Zugzwang

Um gute Halbfinal-Chancen zu bewahren, sollten jetzt sicher zwei Siege her. Gegen Matteo Berrettini und Novak Djokovic – was die Sache nicht einfacher macht. Der Serbe sitzt Federer im Nacken. Nicht nur, weil der 32-Jährige mit 275 Wochen als Weltnummer 1 nur noch 35 Wochen hinter dem 38-jährigen Rekordhalter liegt. Nicht nur, weil er mit 16 Grand-Slam-Titeln nur noch vier Major-Siege entfernt ist. Seit drei Jahren steht der Djoker auch in der Pole-Position, den ATP-Finals-Rekord des sechsfachen Schweizer Champions streitig zu machen.

Und im Gegensatz zu Federer hatte Djokovic zuvor in einer stündigen Demonstration Finals-Debütant Matteo Berrettini vorgeführt (6:2, 6:1). Dass der aktuelle Weltranglisten-Zweite in Bestform ist, bewies er bereits letzte Woche beim Sieg in Paris-Bercy. Natürlich scheut er so auch das bevorstehende Gruppenspiel gegen Federer nicht, der nach der Wimbledon-Revanche lechzt. Und sollte das Londoner Publikum erneut wie ein Mann hinter Roger stehen, stelle er sich einfach wieder vor «Novak, Novak»-Rufe zu hören.

Ob er glaube, dass sein grösster Rivale durch das bittere Final-Out entmutigt sei, wird Djokovic gefragt. «Keineswegs», ist er sicher. «Roger ist erfahren und mental stark genug, sowas unbeeindruckt wegzustecken. Ich habe tonnenweise Respekt. Egal wie alt er ist, auf welchem Belag wir spielen – er bringt gegen mich immer sein bestes Tennis.»

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