Dieser Typ ist einfach der Wahnsinn!
In Miami, an dem Ort, wo einst 2004 die wohl grösste Rivalität der Tennis-Geschichte geboren wurde, gewinnt Roger Federer den 91. Titel seiner unglaublichen Karriere. Der 35-jährige Baselbieter schlägt – im Gegensatz zur Niederlage damals 2004 – den Spanier Rafael Nadal in zwei Sätzen.
Dabei beginnts eher harzig für Roger. Gleich im ersten Game muss er zwei Breakbälle abwehren. Doch er bleibt cool, breakt Nadal im richtigen Moment und holt sich den ersten Satz mit 6:3.
Dass man aber einen Nadal nie abschreiben darf, hat die Vergangenheit schon oft gezeigt. Diesmal aber bleibt Rafa ohne Chance. Federer ist zu stark, hat zuviel Selbstvertrauen. Der Maestro krallt sich auch den zweiten Satz mit einem Break 6:4 und somit den Turniersieg.
Sieg Nummer 14 gegen Nadal
Unglaublich, was uns Roger Federer im Spätherbst seiner Karriere nochmals bietet. Hätte jemand am 1. Januar behauptet, dass der 35-Jährige nach einem halben Jahr Verletzungs-Aus zurückkehrt und die Australian Open, Indian Wells und Miami gewinnt – er wäre wohl auf der Stelle für verrückt erklärt worden. Erst zum zweiten Mal in seiner Karriere gelingt Federer der Hattrick bei den drei wichtigsten Turnieren am Jahresanfang. Vor elf Jahren schaffte er dies ebenfalls.
Roger rückt so in der Weltrangliste auf Platz 4 vor, nur noch 480 Punkte hinter Landsmann Stan Wawrinka.
Ein Blick auf die Zahlen: Im 37. Klassiker gegen Rafa Nadal seit 2004 behält Federer also zum 14. Mal das bessere Ende für sich. Schon zum dritten Mal allein dieses Jahr! Bitter für den Spanier: Er verliert zum fünften Mal einen Final in Miami.
Für den 26. Titel auf Masters-Stufe kassiert der Maestro ein saftiges Preisgeld von 1,175 Millionen Dollar. Seine Bilanz 2017 mit 19:1-Siegen ist beeindruckend. Nur der Russe Jewgeni Donskoy schaffte es, Roger dieses Jahr in Dubai zu schlagen.
Nach den anstrengenden drei Wochen in den USA mit elf Partien innert 22 Tagen gönnt sich der Maestro nun eine wohlverdiente Pause. In der nun folgenden Sand-Saison wird er zurückstecken. Nach dem Miami-Final sagt er: «Auf Sand werde ich wohl nur die French Open spielen. Ich brauche eine Pause, mein Körper muss sich erholen.» Heisst: Bei den ATP-Turnieren in Monte Carlo, Madrid und Rom wird man King Roger wohl nicht bewundern können.
Federers nächster Höhepunkt – abseits der Tour – folgt bereits in knapp einer Woche. Am Montag, 10. April, empfängt er im Zürcher Hallenstadion Andy Murray zum «Match for Africa» zugunsten seiner Roger-Federer-Foundation.