Das Frauen-Tennis darf sich auf einen warmen Geldregen in dreistelliger Millionenhöhe freuen. Das Luxemburger Finanz-Unternehmen CVC investiert mehreren Medienberichten zufolge für seinen bestätigten Einstieg bei der WTA-Tour für einen 20-prozentigen Anteil, umgerechnet rund 141 Millionen Franken (150 Millionen Dollar).
«Diese Partnerschaft mit CVC bringt Erfahrung, ein Netzwerk und Kapital, um unseren Sport auf die nächste Stufe zu heben, das Frauen-Tennis über seine bisherigen Grenzen hinaus zu bringen und neue Standards Sport zu setzen», kommentiert WTA-Boss Steve Simon den Deal. Für die WTA kommt die Finanzspritze zur rechten Zeit. Alleine durch die Streichung von Turnieren in China und Hongkong wegen des offenen Schicksals der früheren Profispielerin Peng Shuai muss die weltweit 70 Veranstaltungen umfassende Organisation hohe Einnahmeverluste verkraften.
Vorrangiges Ziel der neuen Kooperation nach einer anstehenden Bestandsaufnahme und Situationsanalyse ist für die WTA allerdings eine Erhöhung der Preisgelder bei ihren Turnieren. Die Erfolgsprämien für Männer und Frauen sind bei den vier Grand-Slam-Turnieren (Melbourne, Paris, Wimbledon, New York) zwar identisch, bei den eigenständigen Wettbewerben hinkt die WTA ihrem Herren-Pendant ATP aber noch deutlich hinterher. Im vergangenen Jahr war die Kluft zwischen den Preisgeldern mit einem Unterschied von 70 Prozent so gross wie in den vergangenen 20 Jahren nicht.
CVC ist ein mächtiger Investor und im Sportbusiness eine bekannte Grösse. Das Unternehmen investierte zuletzt Milliarden in die spanische Fussball-Meisterschaft und gehörte vorher zu den Besitzern der Formel 1. In den vergangenen Wochen ist CVC auch als potenzieller Käufer von Anteilen einer Tochter der Deutschen Fussball Liga (DFL) für Medienrechte im Gespräch gewesen. (AFP)