Vor exakt zwei Jahren hat Zenhäusern im fernen Osten seinen grossen Durchbruch gefeiert. Bei den Olympischen Spielen in Südkorea gewinnt der 2,02 Meter-Gigant, der bis dahin im Weltcup nie auf dem Podium stand, die Silbermedaille. Zwei Tage später feiert der Walliser Gold mit der Mannschaft.
Nun weilt Zenhäusern erneut in Asien – in der Nacht auf Sonntag wird im japanischen Yuzawa Naeba der Slalom gestartet. Vor der Fahrt in die Berge hat der 27-Jährige eine ausführliche Sightseeing-Tour durch Tokio absolviert. Dabei ist der Bürchner körperlich aber mehrmals an Grenzen gelangt. «Weil die Japaner eine durchschnittliche Körpergrösse von 171 cm erreichen, sind viele Restaurants mit Möbeln ausgestattet, die für mich viel zu klein sind.»
Verhältnisse passen Zenhäusern
Der Appetit ist Ramon deshalb aber nicht vergangen: «Eine japanische Kollegin, die ich vor vier Jahren kennengelernt habe, hat mich zum Aalessen ausgeführt. Was für mich im ersten Moment ziemlich übel tönte, hat im Endeffekt wunderbar geschmeckt. Auch das Dessert aus Matcha war sehr gut.»
Richtig gut passen Zenhäusern auch die Schneeverhältnisse in Yuzawa Naeba. «Es liegt hier nur wenig Naturschnee, die Piste besteht deshalb aus sehr viel aggressivem Kunstschnee. Und je aggressiver der Schnee, umso besser für meinen Fahrstil.»
Die nächste Japan-Reise plant der Mann, der sich in diesem Winter in fünf von neun Slaloms in den Top-5 klassiert hat, in der schneefreien Zeit. Ende Juli will Ramon seine Herzdame Tanja Hüberli zum Olympischen Beachvolleyball-Turnier nach Tokio begleiten.
«Der Zufall wollte es, dass ich in den letzten Tagen von meinem Hotelzimmer aus einen perfekten Blick auf die olympische Beachvolleyball-Anlage hatte.»
Und diese Aussicht hat Ramon Zenhäusern in jeglicher Hinsicht Lust auf mehr gemacht.