Das Podest
1. Aleksander Aamodt Kilde (Norwegen) 1:42,42
2. Marco Odermatt (Schweiz) +0,19
3. Beat Feuz (Schweiz) +0,30
Das Rennen
Sprint-Abfahrt am Lauberhorn. Etwas oberhalb des Hundschopfs wird gestartet. Und wieder einmal wird das Kernen-S zur grossen Herausforderung. Wie wird diese von Beat Feuz gelöst? Mit einem grossen Gegenschwung vor dem S. Das kostet den Kugelblitz, der demnächst zum zweiten Mal Papa wird, Tempo im oberen Teil. Doch unten dreht Feuz auf – letztlich leuchtet die Eins im Ziel auf. Reicht diese Zeit? Man hat das Gefühl, hier wäre mehr drinnen gelegen.
Doch auch Kriechmayr und Paris beissen sich am Kernen-S die Zähne aus. Alle kommen mit zu viel Speed und müssen drum vehement abbremsen. Erst Aleksander Aamodt Kilde machts besser. Und krallt sich die Führung. An der Zeit des Norwegers kann nur Teufelskerl Marco Odermatt kratzen. Doch der Super-G-Sieger vom Donnerstag platziert sich nach einer Mega-Fahrt knapp hinter Kilde.
Für Kilde ist es der erste Sieg am Lauberhorn.
Die Schweizer
11. Carlo Janka +1,19
15. Stefan Rogentin +1,40
18. Niels Hintermann +1,54
19. Gilles Roulin +1,59
25. Urs Kryenbühl +1,92
30. Justin Murisier +2,11
Die Bedingungen
«Ein Traum zum Fahren», schwärmt Marc Berthod, der vor dem Start mit der Kamera für SRF die Piste runtersaust. Das Wetter stimmt. Es ist schon fast frühlingshaft warm. Die Piste ist super präpariert – und die Fans sorgen neben der Strecke und im Zielraum für mächtig Stimmung.
Das gab zu reden
Vor der Sprint-Abfahrt gibts Wirbel. Die FIS gibt dem Östereicher Vincent Kriechmayr eine Sondererlaubnis, er darf in Wengen an den Start, obwohl er wegen seiner Corona-Isolation keines der Trainings bestreiten konnte. Das passt Walter Reusser, Alpin-Direktor bei Swiss Ski, so gar nicht. «Ich bin richtig angepisst», sagt dieser zu Blick. Reusser stellt klar, dass er nichts gegen Kriechmayr habe. Er sei nicht schuld an der Situation. «Aber für uns war der Fall klar: Ohne Trainingsfahrt gibts kein Rennen. Ende, fertig.» Kriechmayr startete mit Startnummer 7 und fuhr letztlich auf Rang 12.
Die Stimmen bei SRF
Marco Odermatt: «Ich habe gute Trainings-Konkurrenten und gute Kumpels, die mir helfen. Carlo Jankas Tipp zum Kernen-S hat mir sehr geholfen. Es ging alles gut auf. Das Material passt perfekt. Wenn es läuft, dann gelingt auch das Kernen-S ohne Erfahrung.»
Beat Feuz: «Meine Fahrt war okay, aber nicht top. Der Gegenschwung am Kernen-S war geplant.»
Aleksander Kilde: «Heute wars sehr knapp mit Odermatt, dieser Typ ist gewaltig. Aber ich bin zufrieden. Ich war von oben bis unten im Flow, das hat gepasst. Ich hab viel von Beat Feuz abgeschaut, von früheren Fahrten. Aber so wie Feuz kann ich nie fahren. Bei ihm schauts so leicht aus, das ist mein Ziel.»
Carlo Janka: «Ich habe erwartet, dass es oben und unten schwierig wird. Ich machte das, was machbar war. Vieles ging gut. Ich dachte schon, dass Marco Odermatt Wengen liegen wird. Um ihn mache ich mir keine Sorgen.»
So gehts weiter
Bereits am Samstag gehts in Wengen weiter mit der Ski-Party. Um 12.30 Uhr startet die zweite Abfahrt. In voller Länge. Der Wetterbericht, der stimmt. Was will man mehr? Am Sonntag geht dann der Slalom über die Bühne (erster Lauf um 10.15 Uhr). Nächste Woche dürfen wir dann die Abfahrt auf der legendären Streif in Kitzbühel mitverfolgen (21. Januar, 11:30 Uhr).