Nur sechs Teams, darunter eines aus Andorra: Der Team-Event beim Weltcupfinal in Soldeu sorgt schon vor dem Start für Kopfschütteln. Wobei – und das ist fast noch schlimmer – einige nur noch schmunzeln. Wie so oft meiden viele Top-Athleten die K.o.-Rennen. USA, Schweden, Frankreich und Kanada stellen nicht einmal eine Mannschaft. Aus dem Team- wird ein Witz-Event!
Nun mag man einwenden: Beim Weltcupfinal sind nicht so viele Athleten wie bei einem normalen Weltcup-Event da. Stimmt. Allerdings ist es erlaubt, für den Team-Event auch andere Fahrerinnen und Fahrer einzusetzen – das macht die Schweiz mit Semyel Bissig und Livio Simonet. Sie reisten extra für den Team-Wettkampf an. «Für andere Nationen, zum Beispiel die USA, ist es aber organisatorisch und logistisch schwieriger als für uns. Und es ist auch eine Kostenfrage», sagt der Schweizer Alpin-Direktor Walter Reusser.
Schweiz verliert Final über die Zeit
Gleichzeitig meiden viele der Stars, die vor Ort sind, das Rennen. So zum Beispiel Gesamtweltcupsiegerin Mikaela Shiffrin (27, USA) und Wendy Holdener (29) – beide konzentrieren sich auf den Slalom vom Samstag. Am Ende kämpfen jene, die da sind, um den Sieg. Am besten tun es die Norweger, sie hamstern 400 Punkte für die Nationenwertung.
Das Schweizer Quartett mit Andrea Ellenberger, Camille Rast, Semyel Bissig und Livio Simonet startet nach einem Freilos im Halbfinal gegen Deutschland. Dabei setzt man sich nach dem 2:2 dank der besseren Zeit durch. Im Final gibts wieder ein 2:2, diesmal gegen Norwegen – die Elche sind aber etwas schneller. Für Platz 2 gibt es 320 Weltcuppunkte für die Schweiz. Rang 3 holt Österreich.
Am Samstag fahren die Männer im Riesenslalom und die Frauen im Slalom. Der Schweizer Überflieger Marco Odermatt (1942 Punkte) hat die goldene Gelegenheit, den Punkterekord von Hermann Maier (2000 Punkte) aus der Saison 1999/2000 zu knacken. Dem 25-Jährigen reicht dafür ein Podestplatz. Der erste Lauf der Männer beginnt um 9 Uhr, die Frauen starten um 10.30 Uhr.