Darum gehts
- Österreichischer Skirennfahrer Neumayer kritisiert Verband nach enttäuschendem Winter und Karriereende
- Neumayer wirft Trainern vor, Abmachungen nicht eingehalten zu haben
- Bestes Weltcup-Ergebnis: 12. Platz in Kitzbühel ein Jahr zuvor
Die stolze Ski-Nation Österreich hat einen enttäuschenden Winter hinter sich. Vor allem in der Abfahrt konnte das Team um Cheftrainer Marko Pfeifer (51) die Erwartungen nicht erfüllen. Auch der mittlerweile zurückgetretene Christopher Neumayer (33) war bis auf einen 21. Platz in Kitzbühel nicht in der Lage, für positive Überraschungen zu sorgen. Wenige Wochen nach seinem Karriereende rechnet Neumayer mit dem Österreichischen Skiverband und dessen Trainern ab.
«Die Entscheidung, meine Karriere zu beenden, ist mir mehr oder weniger abgenommen worden», äussert sich Neumayer in den «Salzburger Nachrichten» zu seinem Rücktritt. «Als ich zum letzten Weltcuprennen nicht mehr nominiert wurde, war die Tür zu.» Er habe zuvor noch einmal alles gegeben, das «Rundherum aber leider nicht ausblenden können».
Was Neumayer meint: Bereits im Januar 2024 hatte er ein erstes Mal den Rücktritt erklärt, bevor er die Rolle rückwärts machte und es vergangene Saison nochmals wissen wollte. Bis auf einen 21. Platz in Kitzbühel, wo er ein Jahr zuvor als 12. sein bestes Weltcup-Ergebnis eingefahren hatte, verpasste Neumayer die Punkte aber immer.
Mehrere Vorwürfe an Verband – Trainer widerspricht
Er habe während der Saison schnell das Gefühl erhalten, dass er «nicht mehr erwünscht» gewesen sei, und wirft dem Trainerteam unter anderem vor, sich nicht an getroffene Abmachungen gehalten zu haben. Mit Cheftrainer Marko Pfeifer sei es auch zum Streit gekommen. «Ich habe gemerkt, dass ich gegen eine Mauer laufe. So fehlt das Vertrauen, das speziell in der Abfahrt zu 100 Prozent da sein muss, um Leistung zu bringen», kritisiert Neumayer und fügt an, dass sich beim Verband auch niemand hinterfrage. «Dabei geht es in der Entwicklung nicht bergauf.»
ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeifer sieht das selbstredend anders. «Es hat nie einen Streit gegeben, sondern klare Kriterien für die Qualifikation, bei der Christopher einfach deutlich langsamer war als die anderen. Er war weit von dem entfernt, was sein Anspruch war.» Wohl in etwa so weit, wie das ganze österreichische Abfahrts-Team im letzten Winter unter seinen Ansprüchen geblieben war.