BLICK: Wendy Holdener, mit welchen Gefühlen reisen Sie nun nach Übersee?
Wendy Holdener: Ich bin zufrieden, konnte ich im zweiten Lauf von Levi so zulegen. Von Platz 6 auf 2 – dieses gute Gefühl nehme ich mit.
Es folgt ein langer Flug in die USA. Haben Sie eigentlich Angst vor dem Fliegen?
Teilweise ja. Ich habe schon alles miterlebt.
Bekommen Sie Panik?
Nein. Ich habe keinen Bammel, wenn ich in ein Flugzeug steige. Ich denke mir auch nicht aus, was alles passieren könnte.
Aber?
Wenn es heftig schüttelt, habe ich schon Angst.
Gang oder Fenster: Wo sitzen Sie lieber?
Bei Turbulenzen ist es egal, da schaue ich sowieso nicht raus (schmunzelt). Aber bei einem ruhigen Flug geniesse ich die schönen Städte, die herrlichen Landschaften oder den Sonnenuntergang – das ist magisch. Also sitze ich lieber am Fenster.
Wie häufig sind Sie schon geflogen?
(zögert) Ich schätze 60 Mal. Kann das sein? (schmunzelt)
Ich hätte auf mehr getippt.
Vielleicht schon. Aber man darf nicht vergessen: Ehe ich in ein Kader von Swiss Ski kam, flog ich nie. Meine Destinationen als Skifahrerin waren früher alle mit dem Auto erreichbar.
Und in den Ferien?
Als Kind betrat ich nie ein Flugzeug, wir verbrachten unsere Ferien nie allzu weit weg.
Erinnern Sie sich an Ihren allerersten Flug?
Das war wohl mit meinem Mami, nach Malaga in Spanien. Da war ich etwa 15 Jahre alt.
Was machen Sie heutzutage im Flugzeug?
Ich lese, organisiere Dinge oder schaue einen Film.
Welche Filme mögen Sie?
Ich mag alles, egal ob Fiktion, Zeichentrickfilme oder Dokumentationen. Super ist, dass im Flugzeug stets die neuesten Filme abrufbar sind.
Fliegen Sie Business oder Economy?
Normal Economy, auch privat. Aber wenn in der Ski-Saison ein Langstreckenflug ansteht, gönne ich mir Business, damit ich richtig erholt am Wettkampfort ankomme und hoffentlich meine Bestleistung abrufen kann.
Zahlt Swiss Ski?
Nein, den Aufpreis übernehmen wir Athleten. Bei Flügen mit Swiss hatte ich schon das Glück von gratis Upgrades zu profitieren. Dafür bin ich schon sehr dankbar.
Ihr schlimmster Flug?
Ich habe eine gute Story, die man vielleicht nicht wissen will.
Jetzt wollen wir sie auf jeden Fall wissen...
Sie ist nicht sehr appetitlich. Es geschah vor zwei Jahren, wir flogen nach Levi. Ein Passagier, der etwa drei Reihen vor mir sass, musste sich übergeben. Alle unsere Leute von Swiss Ski schmiss es kurz darauf ins Bett.
Sie auch?
Ja, auch ich wurde krank. Unser Arzt sagte, es sei wohl ein Virus gewesen, den der Mann verbreitet hatte. Lustigerweise sass er auf unserem Heimflug nach Zürich mit seiner Familie erneut vor uns. Ich ging zu ihm und fragte: «Hattet ihr schöne Ferien in Stockholm?» (lacht). Er und seine Familie sagten, dass sie auch im Bett lagen. Es gibt aber Tricks, mit welchen ich nächstes Mal hoffentlich nicht angesteckt werde.
Welche?
Der Wichtigste ist: Ich habe immer Desinfektionsmittel griffbereit.
Gab es auch einen besonders schönen Flug-Moment?
Einmal schenkte mir die Crew gleich mehrere Säckchen mit Swiss-Schokolade, weil sie Autogramme für ihre Familien wollten. Das war wirklich herzig und solche Wünsche erfülle ich sehr gerne – umso schöner, wenn ich danach auch eine Kleinigkeit bekomme.
Sprechen Sie die Leute häufig an?
Nein. Nicht immer weiss die Person neben mir, wer ich bin.
Und wenn doch?
Dann gibt es oft spannende Gespräche. Da bin ich sehr offen.
Würden Sie gerne mal ein Flugzeug fliegen?
Ich überlasse dies lieber den richtigen Piloten. Ich geniesse es Gast zu sein und mich zu entspannen, Zeit für mich zu haben oder einfach eine Person kennenzulernen.