Darum gehts
- Lindsey Vonn gewinnt Weltcup-Rennen mit 41 Jahren, setzt neuen Altersrekord
- Malorie Blanc, 21, bewundert Vonn und sieht sie als Inspiration
- Vonn gewinnt mit fast einer Sekunde Vorsprung, Blanc wird 13
Als Lindsey Vonn vor 21 Jahren als Dritte erstmals ein Weltcup-Podest bestieg, schlief Malorie Blanc wohl. Die Walliserin war damals zwölf Tage alt.
Heute? Da jagen die 41-jährige Vonn und die 21-jährige Blanc die Corviglia hinunter. Mit klarem Punktsieg für die Amerikanerin: Vonn deklassiert das Feld und gewinnt mit fast einer Sekunde Vorsprung. Sie löst damit Didier Cuche (51) als ältesten Weltcupsieger ab – der Neuenburger war beim letzten Triumph 37.
«Es ist unglaublich. Ich wusste, dass Lindsey schnell ist. Ich habe sie immer bewundert. Sie inspiriert mich auch heute», sagt Blanc. Sie wird 13. und verliert 1,96 Sekunden auf Vonn. Klingt schlecht? Ist es nicht. Blanc ist die jüngste Fahrerin in den Top 20. Sie sagt: «Im technischen Teil habe ich gezeigt, was ich kann. In den Gleitkurven habe ich noch Potenzial.»
Erst zweimal fuhr Blanc besser – beide Male letzten Winter, als sie in St. Anton mit den Rängen 2 und 9 in die Weltelite schoss.
Vonn straft ihre Kritiker Lügen
Vergangene Saison erntete Vonn für ihr Comeback nach fünf Jahren Pause, in denen sie sich eine Teilprothese ins Knie setzen liess, harte Kritik. «Wenn sie das wirklich macht, hat sie einen Vollschuss», sagte Franz Klammer (72). Und Michaela Dorfmeister (52) riet ihr sogar zu einem Psychologen.
«Lindsey hat alle Lügen gestraft, die an ihrem Comeback zweifelten. Das finde ich cool», sagt Blanc. Vonns Leichtigkeit wolle sie sich abschauen. «Sie macht Show, klar. Aber sie ist super. Die Amerikanerinnen haben eine andere Mentalität als wir Schweizer.»
Vonn: «Nicht viel Risiko genommen»
Mit diesem Sieg zeigt Vonn, dass ihr Traum vom Olympiagold in Cortina (It) kein Hirngespinst ist. Oder ist sie zu früh in Form? Die Abfahrt am Fuss der Dolomiten steigt am 8. Februar. «Ich muss Energie sparen. Und vorsichtig sein. Wir hatten in den letzten Monaten so viele Verletzungen», sagt sie im SRF.
Fakt ist: Die Materialprobleme hat sie gelöst. Ihre Klasse hat sie auch mit 41 nicht verloren. «Ich hatte nicht das Gefühl, viel Risiko eingegangen zu haben», sagt sie in St. Moritz. Ihren Gegnerinnen dürfte das Kopfzerbrechen bereiten.