Die grösste Sensation in Courchevel liefert Mikaela Shiffrin (24). Im negativen Sinn. Die Seriensiegerin aus den USA landet gerade mal auf dem 17. Rang. Und wirkt verzweifelt.
«Die Wahrheit ist, dass nichts wirklich falsch lief. Ich war offensichtlich einfach nicht schnell», sagt sie im ORF. Tatsächlich macht Shiffrin kaum sichtbare Fehler. Und fängt nach vier Courchevel-Siegen in Serie trotzdem eine böse Schlappe ein. So schlecht schnitt der US-Star im Riesenslalom seit fast sechs Jahren nicht mehr ab.
Shiffrin ist bemüht, die Fassung zu wahren. Sie verharrt nach dem zweiten Durchgang lange im Ziel-Zelt, ehe sie die ersten Interviews gibt. «Ich habe kein Abonnement auf Siege. Klar, es zerreisst mir das Herz. Aber ich suche keine Ausreden. Die anderen Frauen verdienen es genau so wie ich, vorne zu sein.»
Ein No-Go den Ausrüster zu kritisieren
Könnte es etwa sein, dass ihr Material nicht funktionierte? Die beste Atomic-Pilotin landet gerade einmal auf Rang 15 (Ricarda Haaser). Davor findet man sechs (!) andere Ski-Marken im Klassement. Shiffrin winkt ab: «Nein, es lag nicht daran. Mein Setup ist top.» Ob sie wirklich so denkt, ist offen. Es gilt schliesslich als No-Go, den eigenen Ausrüster zu kritisieren.
Shiffrin sagt zwar, dass dieses Resultat nicht das Ende der Welt sei. Doch dann folgen zwei Sätze, die nachdenklich stimmen. «Für meinen Kopf und mein Herz ist es schwer. Ich werde das nicht verdauen», so Shiffrin.