Lara Colturi schuftet für nächste Saison
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Knatsch um Nationenwechsel:Lara Colturi schuftet für nächste Saison

Talent will wieder für Italien fahren
Jetzt ködert Albanien Ski-Juwel Colturi mit Geld vom Staat

Lara Colturi will wieder für Italien Skirennen bestreiten. Doch der albanische Verband akzeptiert diesen Wunsch bisher nicht. Er kämpft um sein Aushängeschild – und will dafür viel Geld in die Hand nehmen.
Publiziert: 19.04.2025 um 12:39 Uhr
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Aktualisiert: 20.04.2025 um 13:21 Uhr
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Wie sieht die Zukunft von Lara Colturi aus?
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Lara Colturi plant offenbar Nationenwechsel von Albanien zurück zu Italien
  • Albanischer Verband kämpft um sein Ski-Aushängeschild und lehnt ersten Antrag ab
  • Premierminister Edi Rama sichert 300'000 Euro Finanzierung für Colturi zu
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Ramona BieriRedaktorin Sport

In der letzten Saison hat Lara Colturi (18) Geschichte geschrieben. Sie hat die ersten Weltcuppodestplätze für Albanien herausgefahren. Es könnten gleichzeitig auch ihre Letzten gewesen sein. Denn Colturi will offenbar dem albanischen Verband den Rücken kehren und künftig wieder für Italien fahren.

Damit sorgt das Ski-Talent abermals für Wirbel. Dieser war schon 2022 gross, als Colturi entschied, künftig für Albanien zu fahren. Den Nationenwechsel konnte sie ohne Zustimmung des italienischen Verbandes vollziehen – weil sie noch nicht 16 Jahre alt war. «Ich bin in Italien geboren, für meinen Weg ist es aber besser so», sagte sie damals zu Blick.

Der Wechsel ermöglichte es Colturi, weiterhin mit ihrem Privatteam unterwegs zu sein. In diesem spielt Mama Daniela Ceccarelli (49) eine grosse Rolle – ihr hat Colturi den albanischen Pass zu verdanken. Die Super-G-Olympiasiegerin von 2002 arbeitete einst als Trainerin im Balkanstaat, bekam deswegen den Pass und konnte diesen auch für ihre Tochter beantragen.

«Befolgen unsere eigenen Interessen»

Der erneute Wechsel gestaltet sich allerdings komplizierter. Ohne Albaniens Zustimmung geht es dieses Mal nicht. Der Verband kämpft um sein Aushängeschild – und hat offenbar einen ersten Antrag abgelehnt.

Verbandspräsident Elvis Toci (54) hat zwar Verständnis für Colturis Wunsch, bei Olympia 2026 in Italien für ihr Heimatland zu starten. «Aber wir verfolgen unsere eigenen Interessen», sagt er im Interview mit dem TV-Sender Top Channel. Und fügt an: «Ohne Albanien wäre sie nicht die Athletin, die sie jetzt ist, obwohl sie zuvor in Italien ausgebildet wurde.»

Ob Albanien das Talent halten kann, wird sich zeigen. Ein Knackpunkt ist die Finanzierung. Toci gibt zu, dass man nicht darauf vorbereitet war, ein Budget für eine Athletin vom Kaliber einer Colturi zu stellen. Aber man werde alles tun, um die nötigen Mittel aufzutreiben. Unterstützung gibts von der Regierung. «Premierminister Edi Rama hat uns eine Finanzierung in Höhe von 300'000 Euro (rund 280'000 Fr., Anm.d.Red.) zugesichert», verrät Toci.

Ob das den Ausschlag gibt für Colturis Zukunft? Der Entscheid fällt wohl bald. Ein Nationenwechsel muss bis zum 1. Mai dem Internationalen Skiverband FIS gemeldet werden. Wechselt Colturi ohne Zustimmung, wäre sie für ein Jahr von allen Weltcuprennen und Grossanlässen ausgeschlossen. Also auch von den olympischen Winterspielen in Cortina d’Ampezzo (It). Diese Eskalation wird sie tunlichst vermeiden wollen.

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