Am 19. Januar ist Semyel 18 geworden. Ein junger Mann mit grossen Zielen. Zum Beispiel diesem: An Olympia in Südkorea 2018 auf der Skipiste gegen sein grosses Vorbild Marcel Hirscher fahren.
Für diesen Traum wollte er sich an den Olympischen Jugend-Winterspielen, die am Freitag in Lillehammer (No) beginnen, goldig in Szene setzen. Semyel erfüllte alle sportlichen Kriterien, um dabei zu sein, galt gar als Nummer 1 der Schweizer Alpinen. Doch schaffte er es nicht auf die Liste von Swiss Olympic.
Ein schwerer Rückschlag für den Nachwuchsfahrer. Grund ist seine Mutter Petra. Semyel stellte die Bedingung, dass sie als seine persönliche Betreuerin und Vertrauensperson mit nach Norwegen reise. «Seit meinem 6. Lebensjahr trainiere ich privat mit meiner Mutter. Es kam für mich nicht in Frage ohne sie nach Lillehammer zu fahren. Wir hätten sogar die Kosten selber übernommen.»
Abgelehnt! Beat Tschuor, Nachwuchs-Chef bei Swiss Ski erklärt auf «skionline»: «Die Anzahl der Betreuer, die ein Verband akkreditieren kann, ist limitiert.» Es sei nicht möglich, Mutter Bissig als Coach oder Trainerin für Lillehammer zu melden.
«Als Mutter hätte sie selbstverständlich anreisen können, dann allerdings hätte sie nicht im Village bei den Sportlern und Betreuern wohnen können», sagt Tschuor.
Der Verband bleibt stur, der Fahrer auch, zurück bleibt bissiger Frust. Semyel: «Man hatte nicht einmal die menschliche Grösse, mich anzurufen und mir den Entscheid mitzuteilen.»
In Lillehammer werden nun Joel Oehrli und Maurus Sparr die Schweiz auf der Skipiste vertreten. Auch sie sind 18 Jahre und haben grosse Träume. (pam)