Vs

Gott gibt ihr Kraft
Corinne Suter so locker wie noch nie

Vergangenen Juni drohte der Speed-Spezialistin eine Fuss-Amputation. Heute ist Corinne Suter stärker denn je. Schlägt sie auch im Super-G in Garmisch-Partenkirchen zu?
Publiziert: 26.01.2019 um 09:27 Uhr
|
Aktualisiert: 26.01.2019 um 10:20 Uhr
Teilen
1/7
Suter betet gern und oft. So lässt sie ihren Tag Revue passieren.
Foto: Instagram
Mathias Germann aus Garmisch-Partenkirchen

WETTER-UPDATE

Der Schnee wirbelt das Ski-Weekend durcheinander. In Garmisch sollte heute um 10 Uhr ein Frauen-Super-G steigen. Aufgrund des anhaltenden Schneefalls ist dieser nun bereits auf 11 Uhr verschoben worden.

***********

Egal, wie das Wetter ist: Auf der Kandahar-Strecke von Garmisch-Partenkirchen (De) ist es im Januar nirgends sonnig. Sie schafft es schlicht nicht über den Berg. Corinne Suter ist das egal. Spricht man mit ihr, merkt man rasch: Sie hat die Sonne im Herzen. «Ich bin so locker wie nie zuvor», sagt die 24-Jährige. «Früher steigerte ich mich oft in etwas hinein, wenn es nicht lief. Jetzt fange ich mich früh auf. Das tut mir gut.»

Wer nun meint, dass Suters innere Ruhe einzig von ihren guten Abfahrtstrainings rührt (Plätze 1 und 2), täuscht sich. Schon im Sommer wurde die Schwyzerin, die früher mit Druck-Situationen Mühe hatte, gelassener. Dabei half auch ihr starker Glaube an Gott: «Ich bin gerne auch mal ein paar Minuten für mich alleine. Oder in der Kirche. So bin ich aufgewachsen, das tut mir gut.»

Suter betet oft. Meistens am Abend, bevor sie sich hinlegt. Dann lässt die zweifache Junioren-Weltmeisterin auch den Tag gerne Revue passieren. Und findet Zuversicht für die Herausforderungen, die sich ihr stellen. «Es hilft mir, zu wissen, dass jemand da ist.»

«Skifahrerin zu sein, ist ein Privileg»

Ein einschneidendes Erlebnis verstärkte Suters Glaube noch einmal. Im Juni 2018, beim Trainingslager am Stilfser Joch (It), erlitt sie eine schwere Blutvergiftung. Ihr rechter Zeh war aufgrund vieler Schläge innerhalb des Skischuhs verletzt. Eine ambulante Behandlung verschlimmerte die Situation, die Amputation des ganzen Fusses drohte. Ein Schock.

Doch der Fuss konnte gerettet werden. «Diese Episode hatte einen grossen Einfluss auf mich. Skifahrerin zu sein, ist ein Privileg. Aber oft schätzt man jene die Dinge, die man liebt, zu wenig. Erst wenn sie fast verloren gehen, wird einem das bewusst. Bei mir war das der Fall.»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Suter bei Ösi-Sieg in Garmisch Fünfte
Gut-Behrami rast im Super-G aufs Podest

Der Super-G in Garmisch-Partenkirchen fällt fast dem Schnee zum Opfer. Mit Verspätung kann trotzdem gestartet werden. Und Lara Gut-Behrami behält im bayrischen Schneetreiben die Übersicht. Sie wird Dritte! Der Sieg geht nach Österreich.
Publiziert: 26.01.2019 um 11:30 Uhr
|
Aktualisiert: 26.01.2019 um 14:36 Uhr
Teilen
1/10
Lara Gut-Behrami fährt in Garmisch-Partenkirchen bis aufs Podest vor.
Foto: AP
Nicolas Ledergerber

Das Podest:
1. Nicole Schmidhofer (Ö) 1:19.98
2. Sofia Goggia (It) +0.23
3. Lara Gut-Behrami +0.45

Die weiteren Schweizerinnen:
6. Corinne Suter +0.86
16. Joana Hählen +1.46
17. Jasmine Flury +1.49
28. Priska Nufer +2.26
32. Nathalie Gröbli +2.79
36. Jasmina Suter +3.31
DNF Michelle Gisin
DNF Luana Fluetsch

Gut-Behrami rast im Super-G aufs Podest
1:49
Highlights aus Garmisch:Gut-Behrami rast im Super-G aufs Podest

So lief das Rennen:
Wer um 11.35 Uhr den Fernseher einschaltet, traut seinen Augen nicht: Schweizer Dreifach-Führung in Garmisch-Partenkirchen! Der Haken an der Sache: Da sind erst vier Fahrerinnen unten. Corinne Suter, die sich Hoffnungen auf ihren ersten Weltcup-Sieg machte, kann keine perfekte Fahrt ins bayrische Schneegestöber setzen. Sie wird am Ende Sechste.

Sofia Goggia zeigt mit der Startnummer 6 vor allem im unteren Streckenteil ihre Stärken und führt lange vor Lara Gut-Behrami und Suter. Aber Nicole Schmidhofer fährt vorne rein und verdrängt Suter vom Podest. Die Schwyzerin muss weiter auf ihren ersten Platz auf dem Treppchen warten.

Lara Gut-Behrami hingegen feiert in Garmisch ihren zweiten Podestplatz der Saison, ihren zweiten im Super-G (nach St. Moritz). Sie sagt zu SRF: «Im unteren Teil habe ich viel Speed verloren. Es ist keine Enttäuschung. Ich kann die guten Sachen mitnehmen. Ich habe meine Fahrten wieder im Griff.»

Die Bedingungen:
Eigentlich sollte das Rennen um 10 Uhr starten, doch der heftige Schneefall am Fuss der Zugspitze sorgt für eineinhalb Stunden Verspätung. Dann ist der Schnee geräumt, das Rennen kann starten. Die Sicht ist im oberen Streckenteil oftmals nicht optimal, da immer wieder Nebelschwaden die Luft zieren.

So gehts weiter:
Am Sonntag um 11.30 Uhr soll die Abfahrt planmässig stattfinden.

Die letzten Spiele
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?