1. Alice Robinson (Neus) 1:14,84
2. Romane Miradoli (Fr) + 0,08
3. Sofia Goggia (It) +0,19
Mit der Startnummer 6 beginnt in St. Moritz eine neue Zeitrechung. Alice Robinson packt in den technischen Kurven im oberen Bereich die direkteste Linie aus und liegt bereits bei der zweiten Zwischenzeit mit über einer Sekunde in Führung. Diesen Vorsprung konserviert sie bis ins Ziel und setzt jene Marke, an der sich danach alle Fahrerinnen die Zähne ausbeissen.
Zittern muss die Neuseeländerin nur kurz, genauer gesagt bis zur Startnummer 10. Am knäppsten wirds nämlich gleich nach ihr. Doch sowohl Romane Miradoli als auch Sofia Goggia starten im ersten Sektor bisschen langsamer – und können die wenigen Hundertstel Rückstand nicht mehr aufholen. Danach sind die Podestplätze bezogen, einzig Lindsey Vonn mit der Startnummer 10 bringt das Spitzentrio kurz in Bedrängnis. Für die Neuseeländerin ist es nach sechs Riesenslalom-Siegen der erste Weltcupsieg im Super-G.
6. Malorie Blanc +0,53
12. Jasmina Suter +0,97
22. Joana Hählen +1,86
27. Janine Schmitt +2,00
31. Stefanie Grob +2,22
32. Jasmine Flury +2,23
38. Delia Durrer +2,85
42. Alina Willi +3,44
45. Daria Zurlinden 3,64
46. Priska Ming-Nufer +3,67
Joana Hählen hat die schwere Aufgabe, den Super-G zu eröffnen. Grosse Fehler sind zwar nicht zu sehen, doch fehlt es in den entscheidenden Stellen am nötigen Risiko und Tempo. Als die Podestplätze schon bezogen sind, startet das Schweizer Speed-Juwel Malorie Blanc und setzt ein positives Ausrufezeichen. Mit den Allerschnellsten kann sie zwar nicht mithalten, deutet ihr grosses Potenzial aber mehr als nur an.
Nach ihrem guten 11. Platz in der Abfahrt vom Samstag läuft es im Super-G für Jasmine Flury nicht mehr gleich gut. Sie verliert konstant Zeit, ist dann allen voran im unteren Streckenteil oft zu spät dran und verliert über zwei Sekunden. Bei Janine Schmitt ist der Grossteil des Rückstand auf die drehenden Kurven im zweiten Streckenteil zurückzuführen – immerhin gibt es aber ein paar Weltcup-Punkte.
Erfreulich ist der Auftritt von Jasmina Suter, die sich allen voran dank eines guten Schlussteils einen Platz in den Top 15 sichert. Die Schweizerinnen, die mit Startnummern ausserhalb der Top 30 unterwegs sind, verpassen einen Exploit. Stefanie Grob verpasst die Punkteränge um drei Hundertstel.
Als in St. Moritz alles angerichtet scheint, verzögert sich der Start. Grund: Einige Vorfahrer fliegen beim Romingersprung kurz vor dem Ziel sehr weit. In der Folge wird der Sprung noch etwas abgetragen, dennoch fliegt Joana Hählen mit der Startnummer 1 über 40 Meter. Nach ihr ist bei einigen Athletinnen die Vorsicht zu spüren, mit zunehmender Renndauer werden die Probleme beim Romingersprung aber weniger – auch wenn es immer mal wieder zu weiten Sätzen kommt. So landet beispielsweise Lindsey Vonn erst nach 42 Metern.
Erstmals seit ihrem Sturz in Cortina im Januar 2024 steht Mikaela Shiffrin bei einem Speedrennen im Einsatz – und lässt dabei Vorsicht walten. Als sie bei den letzten Kurven vor dem Ziel zu spät dran ist, will sie kein unnötiges Risiko eingehen und scheidet aus.
Joana Hählen (via SRF): «Ich hatte schon etwas Mühe, sie (die Startverzögerung, Anm. d. Red.) hat mir etwas den Mut genommen. Das ist enttäuschend. Der Sprung geht fast weiter als in der Abfahrt und das Tor kommt sehr schnell, da hatte ich schon sehr viel Respekt. Ich fliege dann auch noch sehr weit. Ich habe das Gefühl, vom Skifahren her fehlt nicht viel, doch die Punkteausbeute ist zu schlecht.»
Jasmina Sutter (via SRF): «Ich hatte mega Freude im Ziel. Aber das Wochenende ist zwiegespalten. Auf der einen Seite hast du perfekte Verhältnisse und es ist wunderbar zum Fahren. Aber der Sturz von Michelle (Gisin, Anm d. Red.) hat mich schon ziemlich mitgenommen. Damit hatte ich dieses Wochenende zu kämpfen. Wenn eine dermassen gute Freundin so schwer stürzt, geht das nicht spurlos an einem vorbei. Wenn man das Resultat sieht, könnte man denken, dass ich es gut zur Seite schieben konnte, doch es war eine grosse Challenge. Es hat sicher geholfen, dass ich gestern mit Michelle gesprochen habe und sehen konnte, wie stark sie ist und wie gut sie mit der Situation umgeht.»
Auch am dritten Tag in St. Moritz strahlt die Sonne. Die Piste präsentiert sich ebenfalls in einem tollen Zustand – auch wenn die höheren Nummern nichts mit der Siegentscheidung zu tun haben.
Auf die Technikerinnen wartet am Dienstag der Nachtslalom in Courchevel (ab 17.45 Uhr). Am Wochenende stehen in Val d'Isère wieder eine Abfahrt (Samstag) und ein Super-G (Sonntag) auf dem Programm.



