Spricht einiges dafür
Spezielle Marke: Odermatt kann nächste Ski-Legende knacken

Marco Odermatt hat beim Weltcup-Klassiker in Frankreich eine weitere, historische Marke im Visier.
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Marco Odermatt winkt in Val-d’Isère der nächste Karriere-Meilenstein.
Foto: Sven Thomann

Darum gehts

  • Marco Odermatt fehlt noch ein Sieg für den 50. Weltcup-Triumph
  • In Val-d'Isère kann der Nidwalder mit Alberto Tomba gleichziehen
  • Auf der «Face de Bellevarde» war Odermatt zuletzt das Mass aller Dinge
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marcel W. PerrenSki-Reporter

Wir schreiben den 18. Februar 1992, als anlässlich der Olympischen Spiele in Val-d’Isère (Fr) auf der extrem steilen «Face de Bellevarde» erstmals ein Riesenslalom ausgetragen wird. Es ist Italiens Superstar Alberto Tomba, mittlerweile 58 Jahre alt, der sich vor dem für Luxemburg startenden Vorarlberger Marc Girardelli und dem Norweger Kjetil Andre Aamodt die Goldmedaille sichert.

Wenn am Samstag in der geschichtsträchtigsten Ski-Destination Frankreichs ein Weltcup-Riesenslalom gestartet wird, dürfte Tomba zwar nicht vor Ort sein. Der klangvolle Name des Millionärssohns aus Bologna (It) wird in Val-d’Isère dennoch omnipräsent sein. Das hat einen Grund: Marco Odermatt.

Der 28-jährige Schweizer Ski-Superstar könnte mit seinem 50. Weltcup-Triumph in der ewigen Siegerliste mit dem an vierter Stelle liegenden Tomba gleichziehen.

Seit 2021 auf der «Face» ungeschlagen

Und die Chancen, dass der Nidwaldner auf diesem besonders selektiven Hang erneut reüssieren wird, ist statistisch betrachtet sehr hoch: Odermatt hat die vier letzten Riesenslaloms auf der Piste allesamt gewonnen.

Im Vorjahr hat Odermatt auf der «Face» seinen vielleicht aussergewöhnlichsten Riesenslalom-Sieg eingefahren. Zu Beginn des zweiten Durchgangs hatte die Sonne geschienen, was der Österreicher Patrick Feurstein (Rang 24 bei Halbzeit) perfekt ausgenutzt hatte. Ungefähr 15 Minuten nach Feursteins Zielankunft setzte dann aber Schneefall ein. Als Odermatt als Halbzeit-Leader zum finalen Lauf startete, hatte er zwar einen Vorsprung von 2,49 Sekunden auf Feurstein, aber miserable Bedingungen. Der Schneefall war derart stark, dass die Bodensicht inexistent war. Und doch: Odermatt rettete schliesslich noch acht Hundertstel ins Ziel.

Meldet sich Tomba wieder?

Die gute Nachricht im Hinblick auf den bevorstehenden Riesen-Kracher auf der Olympiapiste von 1992: Die Meteorologen sagen für den ersten wie den zweiten Durchgang Sonnenschein voraus.

Und vielleicht wird Marco Odermatt nach der Entscheidung wieder einmal ein Zeichen von Alberto Tomba – Spitzname «La Bomba» – erhalten. «Als ich 2023 der Weltcup-Punkterekord von Hermann Maier von 2000 auf 2042 Zähler verbessert habe, hat mir Tomba eine Nachricht übermittelt. Wenn dir eine so grosse Legende wie Alberto schreibt, ist das schon sehr speziell», so ein sichtlich stolzer Odermatt.

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