Als Kind leidet Matthias Mayer oft unter den Erfolgen seines Vaters Helmut (Olympia-Silber im Super-G 1988, Silber im WM-Riesen ‘89). «Ich habe es bei Schülerrennen mehrmals erlebt, dass Eltern besonders laut geschrien und gejubelt haben, nur weil ihr Jüngling schneller als der Sohn des berühmten Helmut Mayer gefahren ist. Das hat mich schon getroffen.»
Schwer zu schaffen macht dem Kärntner 2012 auch eine Lebensmittelvergiftung. Mayer verliert deswegen derart viel Substanz, dass er sich zeitweise nur noch im Rollstuhl fortbewegen kann.
Doch der leidenschaftliche Schach- und Tennisspieler steht in beeindruckender Manier wieder auf und wird 2014 in Sotschi Olympiasieger in der Abfahrt.
«Dafür trainiert man ein Leben lang»
Vier Jahre später gewinnt der «Mothl» in Südkorea Olympiagold im Super-G. Aber bei den prestigeträchtigen Abfahrten bleibt der 29-Jährige lange sieglos. Er triumphiert zwar in Saalbach, Are und Lake Louise, doch bei den Klassikern in Wengen, Beaver Creek, Bormio oder Kitzbühel stehen ihm jahrelang Beat Feuz oder Dominik Paris vor der Sonne.
Doch jetzt gelingt dem gläubigen Christen beim Heimspiel auf der Streif drei Jahre nach dem Super-G-Sieg auch der ganz grosse Coup in der Abfahrt. Mayer: «Es ist unglaublich, cooler wird es nicht. Man trainiert ein Leben lang für so eine Sache.»
Dass Mayer trotz seines beeindruckenden Palmarès alles andere als ein selbstverliebter Superstar ist, belegt die Tatsache, dass er 2015 zusammen mit seiner Mutter zwei Flüchtlingsfamilien aus dem Irak aufgenommen hat.