Zweimal innert 24 Stunden

Kilde schnappt Odermatt wieder den Sieg weg

Das Podest

1. Aleksander Aamodt Kilde (No) 1:10,73
2. Marco Odermatt (Sz) +0,20
3. Alexis Pinturault (Fr) +0,30

Das Rennen

Einmal mehr liefern sich Marco Odermatt und Aleksander Aamodt Kilde ein packendes Duell. Der Schweizer legt vor, übernimmt vor allem dank einer starken zweiten Hälfte die Führung. Vom Leader-Thron aus verfolgt er mit, wie erst der Kanadier James Crawford seine Zeit angreift. Oben ist er noch deutlich schneller unterwegs, unten raus kann er nicht mehr mithalten.

Odermatt atmet kurz durch und sieht anschliessend, wie sich Kilde daran macht, die Bestzeit zu knacken. Abermals ist es eine knappe Kiste, bei den meisten Zwischenzeiten ist der Norweger nur einen Wimpernschlag vorne. Und darf am Ende doch jubeln. Wie schon am Samstag in der Abfahrt schnappt er Odermatt den Sieg vor der Nase weg. Immerhin: Die starke Podest-Serie des Nidwaldners geht weiter. Fünftes Rennen, fünfte Platzierung in den Top 3. Saisonübergreifend ist nun das Stängeli voll.

Die anderen Schweizer

4. Gino Caviezel +0,55
11. Stefan Rogentin +1,44
12. Justin Murisier +1,53
16. Beat Feuz +1,86
33. Loïc Meillard +2,04
38. Gilles Roulin +2,44
38. Niels Hintermann +2,44

Gino Caviezel zeigt eine Woche nach dem schlimmen Sturz seines Bruders Mauro eine starke Fahrt. Am Ende reichts nicht ganz fürs Podest – er wird Vierter.

Stefan Rogentin handelt sich schon oben einen grossen Rückstand ein – auf den ersten 20 Fahrsekunden büsst er im Vergleich zu Alexis Pinturault, der bei seinem Start führt, 99 Hundertstel ein. Diesen Rückstand kann er nicht mehr wettmachen, aber bis ins Ziel kommen nur noch 15 Hundertstel dazu. Er hat schlichtweg im steilen Starthang zu zögerlich unterwegs.

Beat Feuz und Justin Murisier läufts ähnlich wie Teamkollege Rogentin. Auch sie kommen nicht so recht auf Touren. Anders Niels Hintermann. Der ist auf dem Weg in die Top 15 und vergibt diese in den letzten Toren. Ein grosser Fehler wirft ihn aus den Punkten.

Das gab zu reden

«Ich bin stolz, dass ich mich mit diesen ‹young guns› noch messen kann», sagt Johan Clarey zur «Krone». Trotzdem hat der französische Altmeister entschieden, dass nach dieser Saison Schluss ist. Im Januar wird er 42 Jahre alt, erlebt derzeit die erfolgreichste Phase seiner Karriere. So gewann er im Februar 2022 Olympia-Silber in der Abfahrt. Zwei Ziele verfolgt er auf seiner Abschiedstour noch, wie er der österreichischen Zeitung verrät. Einerseits seinen ersten Weltcupsieg – damit würde er Didier Cuche, der bei seinem letzten Triumph 37 Jahre und 7 Monate alt war, als ältesten Sieger ablösen. Und andererseits die Heim-WM in Courchevel/Méribel. Val-d'Isère 2009 hatte er verletzt verpasst. «Es ist ein grosses Geschenk, dass ich nun doch noch die Möglichkeit bekomme, daheim um Medaillen zu fahren», so Clarey.

Sven Thomann

Alle Infos zur Ski-Saison 2022/23

Jetzt wird wieder durch den Stangenwald getanzt und die Abfahrtspisten runter gedonnert. Hier findest du alles, was du über die neue Ski-Saison wissen musst.

Sven Thomann

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Die Stimmen (gegenüber SRF)

Marco Odermatt: «Ich bin sehr zufrieden. Es ist langsam streng, wir sind seit dreieinhalb Wochen unterwegs. Das sind viele Reisen, viele Rennen und viel Anspannung. Ich habe mich auch schon besser gefühlt als heute vor dem Start. Es steht immer viel auf dem Spiel, man darf sich keine Fehler erlauben. Und es war vom Kurs her sehr schwierig. Er ist cool gesteckt und ist eine Riesen-Challenge für alle. Man hätte an 15 Orten ausscheiden können. An zwei, drei Orten habe ich etwas zu viel gedriftet. Ich bin zufrieden, Kompliment an Kilde.»

Stefan Rogentin: «Beaver Creek ist immer anspruchsvoll. Ich war heute einfach nicht so gut, vor allem im ersten Abschnitt. Du musst alles auf Zug und gerade auf die Tore fahren, das ist mir nicht gelungen.»

Die Bedingungen

Kein Vergleich zu denen am Samstag bei der Abfahrt. Blauer Himmel und Sonnenschein statt Wind und Schneefall in Beaver Creek. Minus zwei Grad sorgen für eine pickelharte Piste.

So gehts weiter

Der Ski-Tross reisst zurück nach Europa. Am kommenden Wochenende sind die Techniker in Val-d'Isère (Fr) gefordert. Ein Riesenslalom (Samstag) und ein Slalom (Sonntag) stehen auf dem Programm. Die nächsten Speed-Rennen finden mit einem Super-G (16.12.) und einer Abfahrt (17.12.) Mitte des Monats in Gröden (It) statt.