Das Podest
1. Lara Gut-Behrami (Sz) 2:00,64
2. Alice Robinson (Neus) und Sara Hector (Sd) +1,09
Das Rennen
Schon am Vormittag macht Gut-Behrami klar, dass der Sieg nur über sie führt. Sie zeigt einmal mehr ihre unwiderstehliche Klasse, fährt taktisch schlau und technisch brillant. In Abwesenheit der verletzten Mikaela Shiffrin (USA) ist Gut-Behrami bei weitem die Beste. Sie holt 100 Punkte, vergrössert ihren Vorsprung im Riesen-Weltcup auf Federica Brignone (It) auf 85 Punkte und rückt Shiffrin im Gesamtweltcup immer näher – sie hat nur noch 95 Punkte Rückstand.
Die Schweizerinnen
1. Lara Gut-Behrami 2:00,64
8. Camille Rast +1,96
20. Simone Wild +3,17
Im ersten Lauf ausgeschieden: 41. Andrea Ellenberger (+3,81) und Mélanie Meillard (+3,81). 49. Jasmina Suter (+4,97).
Mit ihrem 42. Weltcupsieg schliesst Gut-Behrami in der Frauen-Bestenliste zu Schwedens Ski-Legende Anja Pärson auf und liegt gemeinsam mit ihr nun auf Rang 6. Aus Schweizer Sicht hat einzig Vreni Schneider (55 Siege) im Weltcup häufiger gewonnen. «Es ist unglaublich, zu Pärson aufzuschliessen. Es waren spannende Tage. Ich bin glücklich, aber müde.» Dann spricht sie die abgesagten Rennen in Garmisch an: «Manchmal ist es gut, dass Rennen nicht stattfinden.»
Der Grund? Klar, das zuletzt sehr anstrengende Programm. «Ich hoffe nun, in Soldeu so weitermachen zu können.» Im SRF ergänzt Gut-Behrami: «Ich wusste, dass ich attackieren muss. Der sicherste Weg, um gesund zu bleiben, ist anzugreifen. Der zweite Lauf war nicht immer sauber, aber ich habe mich immer bewegt und die Ski auf der Taillierung zu halten. Schön. Und noch schöner ist, dass ich jetzt eine Woche Zeit habe, um Energie zu tanken. Diese Pause ist wichtig, es gibt noch viele Rennen.»
Aber: Wie schafft sie es, sich immer so aufs Wesentliche zu fokussieren? «Es ist schon anders als mit 16 Jahren. Die Verletzung (Kreuzbandriss 2017, Anm. d. Red.) hat mir geholfen – ich weiss, was das bedeutet. Es ist nicht so, dass ich Angst hätte, Respekt aber schon. Am Start muss ich mit 100 Prozent bei der Sache sein – oder andere Lösungen finden.»
Platz 18 für Camille Rast nach dem ersten Lauf. Und die Walliserin gibt auch am Nachmittag Gas – trotz viel Schatten auf der Strecke findet sie einen schnellen Weg ins Ziel. Sie ist agil, fährt technisch sauber und verdient sich den 8 Platz redlich. «Es macht Freude, wieder ein Top-10-Resultat. Ich bin mega zufrieden. Die letzten zwei Tage im Training liefen nicht so gut, ich bin positiv überrascht.»
Simone Wild zeigt einen soliden ersten Lauf (Rang 21). Im zweiten Durchgang fährt die Zürcherin zu weite Wege, dazu kommen einige Rutscher. Am Ende ist sie 20. – allerdings wäre mehr möglich gewesen. Sie meint: «Die Piste ist in einem sehr guten Zustand. Es ist dunkel, aber kein Problem. Ich bin etwas enttäuscht, dass ich einige Plätze zurückgefallen bin. Das ist mir schon oft im zweiten Lauf passiert.»
Die Bedingungen
Der Frühling ist auch im Südtirol da, die Temperaturen sind sehr hoch (plus 5 Grad). Umso bemerkenswerter, wie gut die Piste ist – teilweise unterschiedlich hart, aber überall fair.
Das gab zu reden
Die Verletzungs-Serie im Weltcup, klar. Vor dem Rennen wird bekannt, dass Valérie Grenier bei ihrem schlimmen Crash in Cortina unter anderem das Kreuzband gerissen und den Oberarm gebrochen hat. Damit fehlen drei der Top 7 im Riesenslalom-Weltcup: Mikaela Shiffrin (USA), Petra Vlhova (Slk) und eben Grenier.
Wie lange fällt Shiffrin noch aus? «Wir hoffen, dass sie in 10, 14, 20 Tagen in den Weltcup zurückkehrt», sagt US-Alpinchef Patrick Riml. Es sei nichts gebrochen oder gerissen, aber das Knie bereite Probleme. Ob es für die Technik-Rennen in Soldeu (10. und 11. Februar) reicht? Die Antwort dieser Frage könnte im Hinblick auf den Gesamtweltcup entscheidend sein. Denn: Shiffrin braucht Punkte, um Gut-Behrami auf Distanz zu halten. Noch hat sie 95 Zähler Vorsprung auf die Tessinerin.
So gehts weiter
Die Speed-Rennen in Garmisch am kommenden Wochenende wurden wegen der hohen Temperaturen gestrichen – sie werden auch nicht nachgeholt. Für die Fahrerinnen geht es darum in Andorra weiter, wo ein Riesenslalom (10. Februar) und ein Slalom (11. Februar) anstehen.