Das Podest
1. Timon Haugan (No) 1:54,00
2. Manuel Feller (Ö) +0,40
3. Linus Strasser (De) +0,44
Das Rennen
Timon Haugan lässt in Saalbach (Ö) beim letzten Slalom der Saison die Norweger jubeln. Dank einer starken Fahrt liegt der 27-Jährige bereits nach dem ersten Lauf in Führung. Im zweiten Lauf muss er zuerst früh etwas Vorsprung einbüssen. Unten fährt Haugan aber stark und sichert sich so den ersten Sieg seiner Karriere. Dank des Triumphes von Haugan holen sich die Norweger über alle Disziplinen den ersten Saisonsieg.
Durch den Sieg springt Haugan auf den dritten Rang der Disziplinenwertung. Das Spitzentrio des Slalomklassements steht in Saalbach auch auf dem Podest, einfach in anderer Reihenfolge. Haugan gewinnt vor dem Slalom-Gesamtsieger Manuel Feller, der nach dem ersten Lauf noch auf Zwischenrang vier liegt. Der Lokalmatador schafft es im zweiten Lauf nochmals aufzudrehen und wird am Ende Zweiter.
Den dritten Rang holt sich Linus Strasser. Der Zweite in der Disziplinenwertung liegt nach dem ersten Lauf auf dem zweiten Zwischenrang. Im zweiten Durchgang fährt er lange mit Feller mit. Im Schlussteil bleibt der Deutsche aber hängen und büsst Zeit ein.
Die Schweizer
4. Loïc Meillard +0,55
6. Marc Rochat +0,92
14. Luca Aerni +2,86
16. Daniel Yule +2,97
Ausgeschieden im ersten Lauf: Lenz Hächler
Loïc Meillard bringt einen soliden ersten Lauf ins Ziel und klassiert sich auf dem dritten Zwischenrang. Im zweiten Lauf baut er seinen Vorsprung im oberen Teil noch aus. Der Neuenburger leistet sich kurz vor Schluss allerdings noch einen Fehler, der ihn Zeit kostet. So verpasst Meillard das Podest nur knapp.
Marc Rochat zeigt einen starken ersten Lauf und klassiert sich als zweitbester Schweizer auf dem sechsten Zwischenrang. Auch im zweiten Durchgang geht er voll auf Angriff und holt sich somit den 6. Schlussrang.
Daniel Yule kommt nicht so richtig in Fahrt. Im ersten Lauf gelingt dem Walliser der Start, dann kommt er jedoch aus dem Rhythmus und verliert an Tempo. Im zweiten Lauf kann Yule im oberen Teil mithalten, danach verliert er im weichen Schnee stetig Zeit und fällt zurück.
Auch Luca Aerni hat im ersten Lauf sichtlich Mühe mit der gezeichneten Piste und findet sich auf dem 18. Zwischenrang ein. Die besseren Pistenbedingungen als vierter Starter kann er im zweiten Lauf nicht nutzen.
Lenz Hächler scheidet im ersten Lauf aus. Der Junioren-Weltmeister im Slalom startet bei seinem zweiten Einsatz im Weltcup (nahm im Dezember beim Riesenslalom in Alta Badia teil) frech in den Kurs. Nach rund 35 Sekunden kommt der Zuger jedoch aus dem Gleichgewicht, gerät ins Rutschen und fädelt ein.
Das gab zu reden
Was für eine Saison von Manuel Feller! Bereits vor dem Slalom hat sich der Österreicher die kleine Kristallkugel im Slalom gesichert. Bei allen Slaloms in dieser Saison fährt Feller in die Top 5 und holt sich viermal den Sieg. Im Anschluss an das Rennen in Saalbach wird Feller für den Gewinn der Slalom-Kugel gefeiert. Mit der Kugel in der Hand kniet Feller im Zielraum nieder und schreibt etwas in den Schnee. Wie er später bestätigt, handelt es sich dabei um den Namen eines verstorbenen Kollegen.
Die Bedingungen
Frühlingshaftes Wetter und strahlender Sonnenschein bei blauem Himmel in Saalbach. Durch die eher hohen Temperaturen wird auch die Piste im Verlauf des Rennens immer weicher und ist nach jedem Fahrer immer mehr von den Spuren gezeichnet. Insbesondere die Athleten mit höheren Startnummern haben bei ihrer Fahrt mit dem rutschenden Frühlingsschnee zu kämpfen.
Die Stimmen (gegenüber SRF)
Loïc Meillard: «Ich habe heute attackiert und gewusst, dass es für den dritten Rang in der Disziplinenwertung ein Kampf zwischen Noël, Haugan und mir wird. Weil Haugan im ersten Lauf so schnell war, musste ich attackieren. Ich habe es probiert und im Steilhang einen Fehler gemacht. Daher habe ich es am Ende nicht geschafft, hatte aber gute Sachen dabei. Ich bin zufrieden mit meiner Saison. Ich war in jedem Rennen vorn dabei und will mich nächstes Jahr verbessern und konstanter werden, um um die Kugel kämpfen zu können.»
Manuel Feller über seine überragende Saison: «Ich habe mich weiterentwickelt und an meinen Schwächen gearbeitet, meine Stärken noch stärker gemacht. Es ist unglaublich, die harte Arbeit wird nun belohnt und auch dass ich immer wieder aufgestanden bin. Ich hatte viele Tiefs in meiner Karriere und mir im Sommer noch überlegt, ob ich eine Saison pausiere. Gott sei Dank habe ich es nicht gemacht.»
Marc Rochat über das Team und Loïc Meillard: «Unser Slalom-Team hat in dieser Saison einen grossen Schritt gemacht. Wir haben extrem viel zusammengearbeitet. Man sieht das bei den Resultaten des Teams. Loïc ist ein riesiger Champion! Ich bin extrem stolz auf seine Saison. Hoffentlich kann ich nächstes oder übernächstes Jahr auch so eine Saison haben.»
Daniel Yule über seine Fahrt: «Es waren ein paar gute Schwünge dabei. Ich konnte gut beschleunigen, allgemein ist es aber ungenügend. Ich hatte nichts zu riskieren und habe im zweiten Lauf alles riskiert. Das war trotz des Resultats die richtige Entscheidung.»
So geht es weiter
Nächstes Wochenende geht die Skisaison in Saalbach zu Ende. Am Freitag steht der Super-G und am Sonntag die Abfahrt an.