Das Podest
1. Lena Dürr (De) 1:30,91
2. Mikaela Shiffrin (USA) +0,06
3. Zrinka Ljutic (Kro) +0,49
Das Rennen
Wer hätte das gedacht! Mikaela Shiffrin steht als Halbzeit-Führende mit einem Vorsprung von 67 Hundertsteln oben – und holt sich den Sieg nicht. Zu vorsichtig fährt die US-Dominatorin den Hang in Spindlermühle herunter, womöglich hat da auch der Kopf mitgespielt. Denn: Mit einem Sieg wäre Shiffrin mit der schwedischen Ski-Legende Ingemar Stenmark (66) gleichgezogen. Jetzt muss die 27-Jährige mindestens bis nach der WM damit warten. Als kleiner Trost bleibt Shiffrin heute immerhin der vorzeitige Sieg der kleinen Kristallkugel.
Ihren ersten Sieg im Slalom holt sich derweil Lena Dürr. Mit einem entfesselnden zweiten Lauf (zweitschnellste Zeit) schlägt sie tatsächlich die Übermacht namens Shiffrin. Die Freude im Ziel ist riesig. Ebenfalls eine Premiere feiert die kroatische Zrinka Ljutic, die steht erstmals auf dem Weltcup-Podest steht.
Die Schweizerinnen – und der Kampf um das WM-Ticket
9. Michelle Gisin +1,89
23. Camille Rast +2,64
24. Mélanie Meillard +2,78
25. Elena Stoffel +2,79
28. Aline Danioth +2,88
Im letzten Frauen-Rennen vor der WM geht es für Melanie Meillard und Michelle Gisin noch um ein Slalom-Ticket. Letztere kann sich tatsächlich noch eines sichern.
Als Halbzeit-Elfte braucht Gisin, die bereits eine Top-15-Platzierung in dieser Saison erreichte, selbiges Ergebnis zu wiederholen. Das tut die Engelbergerin mit Bravour. Im zweiten Durchgang riskiert sie alles, überzeugt vor allem im Steilhang und kann so viel Tempo ins flache Stück mitnehmen. Am Ende ist es der 9. Rang. Meillard hingegen hätte ein Top-7-Ergebnis gebraucht, um noch eine Chance zu haben. Als 24. verpasst sie dieses Ziel allerdings deutlich.
Wendy Holdener, Camille Rast, Aline Danioth und Elena Stoffel haben bereits im Vorfeld die Vorgaben des Verbands erfüllt. Gisin kommt als fünfte Athletin dazu. Nun gilt es für die Trainer, eine Fahrerin zu streichen. Eine undankbare Aufgabe.
Nicht für 2. Lauf qualifiziert:
33. Nicole Good +3,30
45. Holdener +6,20
Wendy Holdener zeigt eigentlich einen starken Auftritt – bis kurz vor dem Ziel. Dann passierts. Sie agiert etwas zu frech, nachdem sie am Tag zuvor im ersten Lauf noch zu brav war. Holdener wird ausgehebelt, kann sich nur mit Mühe auf den Beinen halten. Sie steigt zurück und kommt zwar ins Ziel. Der Rückstand ist aber deutlich zu gross, um den zweiten Lauf zu erreichen. Besonders bitter: Vor ihrem Fehler kommt sie am nächsten an Mikaela Shiffrin heran, verliert bei der letzten Zwischenzeit nur 26 Hundertstel. Da wäre einiges drin gelegen heute.
Am Samstag stürmte sie noch erstmals in die Top 15, löste sogar das halbe WM-Ticket. Doch heute kann Nicole Good nicht nachdoppeln. Die 25-Jährige verpasst die Top 30 – und wird damit auch an der WM zuschauen müssen.
Die Stimmen (gegenüber SRF)
Wendy Holdener: «Ich hatte ein bisschen zu wenig Vorlage, um die Haarnadel so frech zu fahren, wie ich es wollte. Dann hat es mich – ich weiss nicht genau – weggespickt oder sonst was. Das Problem war nicht die Schwierigkeit des Laufs. Aber ich habe Gas gegeben, anders als noch gestern im Ersten.»
Elena Stoffel: «Ich habe alles gegeben, es war aber zu rund und zu wenig am Limit. Daran muss ich arbeiten. Ich wollte meine Ski zu stark kontrollieren, so verliert man Zeit.»
Die Bedingungen
Wie schon am Samstag ist der Himmel im tschechischen Spindlermühle zu. Die Piste hält allerdings gut.
So gehts weiter
Jetzt beginnt die Medaillen-Jagd! Für die Frauen war es das letzte Rennen vor der WM. Das Grossereignis findet von in 6. bis 19. Februar in Courchevel/Méribel (Fr) statt.
Jetzt wird wieder durch den Stangenwald getanzt und die Abfahrtspisten runter gedonnert. Hier findest du alles, was du über die neue Ski-Saison wissen musst.
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