Starke Sechste im Nachtslalom
Gisin jubelt über Sprung nach vorne

Der Slalom in Courchevel geht an die Slowakin Petra Vlhova. Michelle Gisin macht im zweiten Lauf einige Plätze gut und egalisiert ihr bisheriges Top-Slalom-Resultat in diesem Winter.
Publiziert: 21.12.2023 um 21:56 Uhr
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Aktualisiert: 22.12.2023 um 16:35 Uhr
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Petra Vlhova triumphiert in Courchevel.
Foto: keystone-sda.ch
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Mathias GermannReporter Sport

Das Podest

1. Petra Vlhova (Slk) 1:48,14
2. Mikaela Shiffrin (USA) +0,24
3. Katharina Truppe (Ö) +2,06

Das Rennen

Eine Zweiklassengesellschaft in Courchevel: Petra Vlhova gewinnt vor Mikaela Shiffrin, der Rest der Welt ist weit zurück. Die Schweizerinnen zeigen nach der Verletzung von Wendy Holdener teils gute Leistungen – vor allem Michelle Gisin und Elena Stoffel können zufrieden sein. 

Die Schweizerinnen

6. Michelle Gisin +2,95
16. Elena Stoffel +3,69
19. Mélanie Meillard +3,78
23. Nicole Good +4,38
DNF 1. Lauf Camille Rast
DNQ 2. Lauf 44. Selina Egloff, 45. Aline Höpli, 49. Eliane Christen

Nach dem Ausfall von Wendy Holdener liegt es unter anderem an Michelle Gisin, die Schweizer Kohle aus dem Feuer zu holen. Und die Engelbergerin macht ihre Sache gut! Platz 11 nach Durchgang 1, Platz 6 am Ende. Der Jubel ist gross. Im SRF sagt sie: «Als ich im Ziel Grün aufleuchten sah, war dies eine riesige Erleichterung. Dass ich es wieder auf den 6. Rang schaffe, ist wahnsinnig cool. Die Basis der letzten elf Jahre, die ich im Slalom im Weltcup unterwegs bin, hilft. Ich bin so viele Rennen gefahren. Es ist vielleicht meine grösste Qualität, dass ich so gut zwischen den verschiedenen Disziplinen hin- und herwechseln kann. Cool, dass ich das Momentum so gut finde. Nun freue ich mich sehr auf daheim, ich habe meinen Freund Luca sieben Wochen nicht gesehen. Weihnachten mit der Familie, mit den Kleinen meiner Geschwister Marc und Dominique, darauf freue ich mich.»

Nach drei Nullern holt Elena Stoffel erstmals Punkte – wenn auch in extremis. Im ersten Lauf wird sie genau 30. und darf den zweiten Durchgang eröffnen. Die Oberwalliserin macht einen grossen Sprung nach vorne und ist entsprechend erleichtert. «Ich war sehr glücklich, dass ich es überhaupt in den zweiten Lauf geschafft habe. Es war dann cool, als Erste starten zu dürfen. Für das Vertrauen war das ein wichtiger Schritt.»

Platz 12 für Mélanie Meillard nach dem ersten Lauf – und das, obwohl sie verhalten fährt. Die Walliserin schafft es aber nicht, die Handbremse zu lösen, und fällt weit zurück. Eine Enttäuschung für Meillard, die viel mehr drauf hat. Sie verliert 7 Plätze und wird 19. 

Drei Slaloms, drei Podestplätze (darunter ein Sieg): Nicole Good hat zuletzt im Europacup brilliert. Und auch in Courchevel zeigt sie, dass sie in Form ist. Stark, wie sie die Kurven auf Zug fährt und angreift. Leider schiesst sie im zweiten Lauf einen grossen Bock, bleibt fast stehen – dennoch zeigt sie die richtige Einstellung. 

Das gab zu reden

Nach einer katastrophalen letzten Saison zeigen die Technikerinnen aus Österreich, dass man sie nicht abschreiben darf. Drei der vier Katharinas stechen: Truppe wird Dritte, Gallhuber Vierte und Huber Elfte. 

Gisin nennt sie die «Ausserirdischen» und trifft den Nagel auf den Kopf: Mikaela Shiffrin und Petra Vlhova fahren in Courchevel in einer eigenen Liga. Die vom Tessiner Mauro Pini trainierte Slowakin behält die Oberhand und gewinnt. 

Der Schweizer Technik-Trainer Christoph Kienzl setzt den zweiten Lauf und bringt mehr Tempo rein. Etwas für seine Athletinnen? Durchaus! Stoffel macht einen schönen Sprung nach vorne, auch Gisin fährt stark. Einzig Meillard verbremst den Lauf. 

Franziska Gritsch fährt ihr erstes Rennen seit der Loslösung des Verbandes wegen ihrer Liaison mit einem Trainer – und macht ihre Sache ordentlich. Platz 11 – so gut war sie in diesem Slalom-Winter noch nie. 

Die Bedingungen

Zuerst Regen, dann Schneeregen: Die Bedingungen sind nicht ganz einfach, allerdings immer im Bereich des Regulären. Fakt ist aber auch: Die Piste ist weich und wird von einer Fahrerin zur nächsten schlechter. 

So gehts weiter

Die Technikerinnen sind kurz nach Weihnachten bereits wieder im Einsatz, am Donnerstag steigt in Lienz (Ö) ein Riesenslalom. Dann wird auch Lara Gut-Behrami wieder ins Geschehen eingreifen.

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