Das Podest
1. Federica Brignone (It) 2:20,05
2. Alice Robinson (Nzl) +1,36
3. Thea Louise Stjernesund (No) +1,67
Das Rennen
Lara Gut-Behrami geht mit dem Wissen an den Start, dass ihr Platz 15 reicht, um sich erstmals die kleine Kristallkugel im Riesenslalom zu sichern. Entsprechend taktisch fährt sie im 1. Lauf – und verliert über anderthalb Sekunden auf eine überragende Federica Brignone. Als Halbzeit-Achte ist die Tessinerin trotzdem voll auf Kurs.
Auch im 2. Lauf sucht sie nicht das volle Risiko, will lieber ihre Fahrt sicher ins Ziel bringen. Und das gelingt. Als Gut-Behrami unten ankommt, leuchtet Platz 4 auf. Das reicht, um sich nicht nur die Riesenslalom-Kugel zu sichern, sondern auch, um den Gesamtweltcup zu entscheiden. Die Erleichterung ist Gut-Behrami anzusehen. Selten hat das Verpassen des Podests so süss geschmeckt – sie wird am Ende Zehnte. Nach 2015/16 ist es ihre zweite grosse Kristallkugel.
Und Brignone? Für sie geht es «nur» noch um den Tagessieg. Die Italienerin hält sich nicht zurück – und bezahlt dieses Risiko beinahe mit dem Ausscheiden. Sie rettet sich mirakulös und büsst kaum etwas von ihrem riesengrossen Vorsprung ein. Am Ende gewinnt sie überlegen – vor Alice Robinson und Thea Louise Stjernesund.
Die anderen Schweizerinnen
14. Michelle Gisin +3,66
15. Camille Rast +4,01
Michelle Gisin kommt im 1. Lauf überhaupt nicht auf Touren. So ist sie zur Halbzeit nur 15. In der Entscheidung verpasst sie es, sich zu steigern. Sie kann sich nicht an die Spitze setzen und zittert darum, aus den Top 15 und damit den Punkten zu fallen. Weil nach ihr Konkurrentinnen patzen, reichts am Ende.
Verkorkster 1. Lauf auch von Camille Rast. Sie schafft es nicht, die Ski laufen zu lassen und verliert viel Zeit. Am Nachmittag kann sie sich nicht steigern. Schon oben liegt sie weit zurück. Da hilft auch ein starker Finish nicht mehr, um die zwischenzeitliche Führung zu übernehmen. Trotzdem macht sie am Ende eine Position gut und holt sich Weltcuppunkte.
Das gab zu reden
Fünf Schweizerinnen haben bis vor dem Rennen in Saalbach die Riesenslalom-Wertung gewonnen. Vreni Schneider ist mit fünf Kugeln (85/86, 86/87, 88/89, 90/91 und 94/95) gar die Rekordsiegerin in dieser Disziplin. Daneben waren auch Lise-Marie Morerod (75/76, 76/77 und 77/78), Erika Hess (83/84), Maria Walliser (86/87) und Sonja Nef (2000/01 und 2001/02) schon die Beste im Riesenslalom. Nun gehört auch Lara Gut-Behrami diesem Kreis an. Sie beendet die 22-jährige Durststrecke mit ihrer ersten Riesenslalom-Kugel. Insgesamt ist es für die Tessinerin die fünfte kleine Kugel, zwei weitere könnten in diesem Winter dazukommen. Denn auch im Super-G und in der Abfahrt stehen die Chancen gut, dass Gut-Behrami am Ende ganz oben stehen wird.
Das gab zu reden II
Marta Bassino hat am Morgen das Rennen eröffnet. Schon da ist es der Italienerin nicht wunschgemäss gelaufen. Nur Zehnte ist sie zur Halbzeit. Im 2. Lauf kommt sie dann gar nicht erst ins Ziel, sondern stürzt spektakulär. Ihr verschlägt es die Ski, sie hängt mit dem rechten Ski an der Torstange an und überschlägt sich heftig. Das Knie wird dabei überdreht, das sieht schmerzhaft aus. Immerhin steht Bassino danach sofort auf und fährt selbständig ins Ziel. Bleibt zu hoffen, dass sie sich wirklich nicht verletzt hat.
Die Bedingungen
Am Samstag war das Wetter noch garstig, mit Regen und Wolken. Ganz anders präsentiert es sich am Sonntag. Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel starten die Frauen in den letzten Riesenslalom des Winters. Der Schnee ist frühlingshaft, da mit ordentlich Salz gearbeitet wurde. Als am Nachmittag die Entscheidung ansteht, hat es vereinzelt Wolken am Himmel.
So gehts weiter
Zwei Rennen sind für die Frauen in diesem Winter noch ausstehend. Am Freitag findet der Super-G und am Samstag die Abfahrt in Saalbach statt.