Das Podest
1. Federica Brignone (It) 2:11.95
2. Lara Gut-Behrami (Sz) +0,33 Sekunden
3. Mikaela Shiffrin (USA) +0,39 Sekunden
Das Rennen
Was für ein verrücktes Rennen in Mont-Tremblant! Das Wetter im zweiten Durchgang wird schlechter und schlechter, es ist zum Ende hin kaum noch etwas zu sehen. Am besten meistert Brignone das Ganze, sie verwandelt ihre 1,22 Sekunden Rückstand nach dem ersten Lauf in einen Vorsprung von 0,33 Sekunden. Auch Gut-Behrami trotzt den garstigen Verhältnissen, wird bärenstarke Zweite und behält das rote Trikot der Disziplinen-Führenden.
Die Schweizerinnen
2. Lara Gut-Behrami +0,33 Sekunden
23. Michelle Gisin +2,47
Out nach dem 1. Lauf: Wendy Holdener (31.), Vivianne Härri (34.), Camille Rast (35.), Simone Wild (38.), Mélanie Meillard (43.) und Stefanie Grob (48.). Andrea Ellenberger verzichtet auf den Start, sie lässt ihr nach einem Trainingssturz lädiertes Knie in der Schweiz genauer untersuchen.
Mit 29 Hundertstel Rückstand auf die Spitze geht Lara Gut-Behrami in den zweiten Durchgang. Der Sieg liegt noch drin! Aber: Als sie aus dem Starthaus blickt, sieht sie kaum etwas. Der Schneefall und der Wind erschweren ihre Aufgabe. Sie meistert alles bravourös, riskiert und fährt trotzdem sauber. Das Kopfschütteln im Ziel gilt nicht ihrem Resultat, sondern den äusseren Bedingungen.
Platz 14 nach dem ersten Lauf für Michelle Gisin – das ist absolut in Ordnung. Vor dem zweiten Durchgang stellt sich die Frage: Macht sie sich vor ihrem 30. Geburtstag am Dienstag schon ein Geburtstagsgeschenk? Nein. Sie fährt zwar sauber, aber zu wenig angriffig.
Die Bedingungen
Die Unterlage ist kein Problem, auch wenn sich je länger, desto mehr Spuren entstehen. Komplizierter sind die flache Sicht, der Wind und der Schneefall, die vor allem im zweiten Lauf das Leben der Athletinnen kompliziert machen.
Das gab zu reden
Nach 40 Jahren kehrte der Weltcup wieder nach Mont-Tremlant (Ka) zurück. Hat es sich gelohnt? Viele Zuschauer sorgten für tolle Stimmung und auch die Piste ist dank künstlich erstellten Übergängen durchaus attraktiv. Ein Steilhang fehlt allerdings – das wird auch so bleiben, sollte man nach Mont-Tremblant zurückkehren.
Fakt ist aber auch: Der zweite Lauf am Sonntag ist arg an der Grenze der Regularität – es gibt starke Böen und kaum Bodensicht. «That's crazy» («Das ist verrückt»), sagt die Norwegerin Thea Louise Stjernesund, als sie das Ziel erreicht.
Aus Schweizer Sicht ganz klar: die erschreckende Team-Bilanz.
So geht es weiter
Nach vielen Wochen mit technischen Rennen und den abgesagten Matterhorn-Bewerben greifen am Freitag erstmals die Speed-Cracks ins Geschehen ein. Um 10.30 Uhr startet der Super-G auf der Corviglia in St. Moritz. Am Samstag folgt dann die Abfahrt, ehe die Engadin-Triplette am Sonntag mit einem weiteren Super-G abgeschlossen wird.