Während praktisch alle Ski-Stars derzeit im Kraftraum schuften, aber nicht auf Schnee trainieren können, macht Ester Ledecka (25) genau dies. Gemäss tschechischen Medien ist die Ski-und-Snowboard-Olympiasiegerin in ihrer Heimat derzeit zwischen Slalom-Toren unterwegs. «Wir halten uns alle an alle Anti-Coronavirus-Richtlinien und ich muss sagen, dass es ein sehr gutes Training war», sagt ihr Trainer Thomas Bank.
Mit einem Schnee-Töff wird Ledecka jeweils an den Start des etwa 400 Meter langen Schneebands hinaufgezogen. Um 6.00 Uhr in der früh geht das Training los. Verschafft sich Ledecka damit einen wichtigen Vorteil gegenüber ihren Konkurrentinnen? Sicher ist: Die Speed-Spezialistin kann nicht nur an ihren Slalom-Fähigkeiten schleifen, sondern auch Material für die kommende Saison testen.
Da stellt sich die Frage: Warum machen das die Schweizerinnen nicht auch? Auch wenn die Skigebiete längst für die Öffentlichkeit geschlossen haben, liesse sich ein ähnliches Training wie bei Ledecka sicher einrichten. Alpin-Direktor Walter Reusser winkt jedoch ab, das verhängte «Verbot einer Vereinstätigkeit» untersage Swiss Ski den Trainingsbetrieb. «Man könnte nun als Athlet selber trainieren und dort wohl auch den Sicherheitsabstand einhalten. Nur setzt man sich und das Gesundheitssystem einem Unfall Risiko aus, was wieder nicht den Vorgaben entspricht», so Reusser.
Dennoch arbeite man mit dem Bundesamt für Sport an der schrittweisen Lockerung. «Wir hoffen, dann individuelle Trainings wieder freigeben zu können», so Reusser.