Silvio Hafele hat den vielleicht trostlosesten Arbeitsort an der WM. In einem der dutzenden, aneinander gereihten Container schleift, wachst und poliert er unzählige Paar Ski – praktisch immer bis tief in die Nacht hinein. Ein kleines Fenster, ein Radio, viel mehr ist da nicht. «Aber das ist mein Reich», sagt der Tiroler stolz.
Seit fünf Jahren ist er Wendy Holdeners Servicemann. Und hat schon viel mitgemacht. «Zum Glück mehr Schönes als Schlechtes», wie er betont. Vier Gold-, zwei Silber- und eine Bronzemedaille hamsterte Holdener bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen.
Ski nach Belieben aussuchen
Die Erfolge färbten auf Hafeles Arbeit als Angestellter der Ski-Firma Head ab. Er erhielt laufend mehr Freiheiten. «Je besser es Wendy läuft, desto spannender wird mein Job.» Konkret: Hafele kann sich in der Firmenzentrale fast nach Belieben Ski aussuchen, bestellen und testen. Gleichzeitig wird vieles komplexer.
Selbst Holdener weiss längst nicht alles, was Hafele tut. «Ich filtere viele Infos heraus. Sonst meint Wendy, sie müsse sich pausenlos entscheiden. Sie würde sich zu viel Druck machen.»
Kompliziert ist Holdener bei der Materialabstimmung nicht. «Sie mag neue Ski und hängt nicht nur an alten Paaren, weil sie ihr Erfolg brachten», so Hafele. Es erstaunt daher nicht, wenn Holdener meint: «Zwischen uns kracht es eigentlich nie, wir haben es gut. Silvio gibt mir Ruhe. Ich könnte keinen gebrauchen, der sehr nervös ist.»
Er spricht mit Wendy auch über Privates
Die Wertschätzung schmeichelt Hafele. Er ist längst auch freundschaftlich mit Holdener verbunden. «Wir sitzen oft lange im Auto zusammen, diskutieren viel. Da spricht man auch über Privates. Es ist wirklich cool mit Wendy.»
So zurückhaltend Hafele auch sein mag. Er hat auch einen feinen Humor. Auf die Frage, ob er Wendys «Scharfmacher» sei, sagt er schmunzelnd: «Ja, wieso nicht? Ich mache ja die Kanten ihrer Ski scharf.» Gleichzeitig spricht er Holdener stets Mut zu. Das wird auch vor dem WM-Slalom so sein.
«Wendy kann befreit losfahren, sie hat schon zweimal Gold», meint er. Ist sogar US-Star Mikaela Shiff-rin zu knacken? «Auf diesem Hang sind die Chancen grösser als woanders. Er ist zu 80 Prozent flach, nur die letzten 10 Tore sind im Steilen. Das liegt Wendy.» Nachfrage: Also ist Shiffrin zu packen, oder? Hafele: «Ich denke schon, ja.»
Vom 4. bis 17. Februar 2019 findet in Are (Schweden) die alpine Skiweltmeisterschaft statt. Wer sind die Schweizer Favoriten? In welchen Disziplinen wird wann gefahren? Wo kann man Tickets kaufen? Und welche Schweizer brachten bereits Goldmedaillen nach Hause?
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