Nun also doch! Mikaela Shiffrin (24) wird entgegen vielen Mutmassungen in diesem Winter ihr Comeback feiern. Wie die US-Amerikanerin via Social Media mitteilt, will sie bei den Rennen in Are (Sd) von nächster Woche wieder am Start stehen. «Ob ich aber wirklich die Rennen bestreiten werden, ist offen. Ich habe keine Ziele. Ich möchte nur einige gute Kurven machen – das ist das, was mein Vater gerne gehabt hätte.»
Nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters Jeff am 2. Februar zog sich Shiffrin aus dem Weltcup zurück. Seither postete sie zahlreiche berührende Botschaften auf Social Media, mit denen sie ihrer Trauer Ausdruck verlieh. Jeff Shiffrin starb 65-jährig nach einem Unfall im neuen Haus seiner Tochter.
Zuletzt trainierte sie in Vail und Aspen. «Es war eine Art Therapie», so Shiffrin. Am Berg fühle sie sich ihrem Vater nahe, gleichzeitig lenke das Training sie vom Schmerz des grossen Verlustes ab. Shiffrin weiter: «Viele haben uns gefragt, wie es uns geht und in welchem Stadium des Trauerprozesses wir uns befinden. Die Wahrheit ist: Wir haben damit noch gar nicht begonnen.» Es werde «ein langer Weg» zu akzeptieren, dass ihr Vater nicht mehr da ist. Womöglich könne sie und ihre Familie das auch nie akzeptieren. «Aber vielleicht müssen wir das auch nicht, denn wir können fühlen, dass er immer noch bei uns ist.»
Verhindert Corona die Rückkehr?
Ein Fragezeichen gibt es allerdings noch hinter dem Shiffrin-Comeback. Warum? Klar, wegen der Coronavirus-Epidemie. Die FIS will am Freitag bekanntgeben, ob die Frauen überhaupt noch Rennen bestreiten werden. Nach den drei Technik-Rennen in Are von nächster Woche steht noch der Weltcupfinal in Cortina (It) vom 18.-22. März auf dem Programm.
Als sich Shiffrin Ende Januar aus dem Weltcup zurückzog, führte sie den Gesamtweltcup klar an. Jetzt liegt sie 153 Punkte hinter Italiens Federica Brignone (29). Shiffrin verlor auch ihre Führungen im Slalom-Weltcup (an Petra Vlhova) und im Super-G-Weltcup (an Corinne Suter).