Lara Gut-Behrami (28) und der Riesenslalom. Das war in der letzten Saison eine Horror-Beziehung. Ihr Bestresultat? Platz 14 zum Weltcup-Auftakt in Sölden (Ö). Danach ging kaum noch was. Die Ränge 19, 24, 18, 21 und zwei Nicht-Qualifikationen für den zweiten Lauf frustrierten auch die Tessinerin. Für Head-Rennchef Rainer Salzgeber war das nicht überraschend. «Lara hatte im Herbst davor nicht den richtigen Fokus, sie nahm alles zu locker», kritisierte er seine Athletin scharf.
Doch nun heisst es: Neuer Winter, neues Glück! Und siehe da, Gut-Behrami scheint fest entschlossen, die Fehler des Vorjahres nicht zu wiederholen. Zwar schweigt sie gegenüber Medien seit Monaten, erst am Freitag anlässlich der Werbewoche wird sie reden. Doch ihr neuer Coach Alejo Hervas (43) spricht zu BLICK.
Und sagt: «In der letzten Saison hatte sie im Riesenslalom viele Probleme. Aber wir haben viel gearbeitet und ich bin sehr optimistisch.» Der Spanier ist neu im Privatteam Gut-Behrami dabei, ist für ihre Kondition zuständig. Aber nicht nur, Hervas gibt auch Inputs bezüglich Technik, tauscht sich ständig mit Laras Vater und Haupttrainer Pauli Gut aus. «Sie setzt alle Inputs gut um, fährt mit mehr Flow, mit mehr Rhythmus», so Hervas.
Und was ist mit den fatalen Drifts, mit denen sich Gut-Behrami im Kurvenansatz im letzten Winter oft selbst ausbremste? Auch hier lautet der Tenor: Zuversicht. «Lara fährt nicht mehr so hart, dafür sauber und ohne Drifts», erzählt Hervas.
Frauen-Cheftrainer Beat Tschuor lobt dagegen vor allem den Arbeitseifer der Gesamtweltcup-Gewinnerin von 2016. «Lara ist sehr motiviert, ich habe ein gutes Gefühl.» Die Trainings im Wallis (Zermatt und Saas-Fee), dazu das Trainingslager in Ushuaia (Arg) hätten unter Top-Bedingungen absolviert werden können. «Nun gilt es, Vertrauen zu entwickeln – in den Verband und in sich selbst.»
Und was ist mit den schnellen Disziplinen? Da war Gut-Behrami in der letzten Saison vor allem im Super-G mehrmals stark, holte mit den Plätzen 2 (St. Moritz) und 3 (Garmisch-Partenkirchen) zwei Podestplätze. In der Abfahrt war Platz 6 (Crans-Montana) ihr Top-Resultat. Tschuor: «Ich bin überzeugt, dass sie in den Speed-Disziplinen ganz vorne mitmischen kann.»