Lara Gut
Erst Zucker, jetzt Zicke

Macht schwindlig, der Slalom von Lara: Anfangs eine Sympathieträgerin, gibt sie sich jetzt enorm arrogant. Einfluss eines falschen Beraters, der eher auf schnelles Geld als auf ein schnelles Mädchen setzt?
Publiziert: 08.12.2008 um 22:18 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 04:46 Uhr
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Von Marcel W. Perren aus Lake Louise

Es war einmal ein kleines blondes Mädchen aus der Sonnenstube der Schweiz, das mit ihren Skikünsten und ihrem herzerfrischenden Wesen die ganze Skiwelt verzauberte. Doch dann trat plötzlich ein Vermarkter aus Deutsch- land ins Leben des talentierten Mädchens, welcher dem wunderbaren Winter-Märchen den Todesstoss versetzte.

Seit der gebürtige Offenburger Olivier Bernhard von Laras Papa Pauli als Merchandising- und Homepageverantwortlicher ins Boot geholt wurde, hat sich das internationale Ansehen der Marke Gut auf jeden Fall arg verschlechtert.

Ein Reporter des österreichischen Fernsehens zu BLICK: «Noch im letzten Winter war die Lara ein ganz tolles Mädchen, jetzt ist sie ein arroganter Trampel!»

Jede zweite Frage «blöd»
Laras öffentliche Auftritte in den letzten Wochen sind tatsächlich bedenklich: Wenn es auf der Piste wie zuletzt nicht läuft, verweigert sie Interviews. Wenn sie welche gibt, kanzelt sie jede zweite Frage als «blöd» ab. Ganz Methode Bernhard.

Natürlich: Von einem 17-jährigen Mädchen kann man nicht erwarten, dass es auf Anhieb ohne Fehltritt über das ohnehin rutschige Parkett der Medien gleitet.

Darum wäre es wichtig, dass Lara diesbezüglich einen guten Berater hätte.

Doch genau das scheint Herr Bernhard nicht zu sein.

Das Einzige, was den Inhaber der Firma Masquai zu interessieren scheint, ist das schnelle Geld. Bis jetzt war es in der Schweizer Presselandschaft nicht üblich, dass man für ein Interview mit einem Sportler Geld hinlegen muss. Doch Bernhard hat dem Gut-Clan eingetrichtert, dass man aus gewissen Storys eine Menge Kapital schlagen könne.

Top-Stars geben gratis Interviews
Zur Erinnerung: Selbst Top-Stars wie Hermann Maier, Aksel Lund Svindal, Daniel Albrecht oder Lindsey Vonn stehen wichtigen Pressevertretern gratis zur Verfügung. Weil sie wissen, dass sie ihre Sponsoren nur dann ins richtige Licht rücken können, wenn sie den medialen Doppelpass spielen.

Aber Bernhard, der bei den GC-Senioren Fussball spielt, vertritt da eine ganz andere Haltung: Anstatt alles daran zu setzen, dass Lara mit ihren Sponsoren möglichst oft in der Zeitung zu sehen ist, hat er von kleineren Gazetten sogar schon Geld für Lara-Fotos verlangt.

BLICK bat Bernhard gestern um eine Stellungnahme. Bernhard: «Ich setze mich gerne mit Euch in meinem Büro zusammen, aber ich lasse mich nicht von einem Journalisten aus der Ferne in die Enge treiben.»

Stellt sich nur die Frage, wie viel die Familie Gut dem Deutschen für seine «Dienste» bezahlen muss.

Im letzten Frühling trat Bernhard auch mit dem Juniorenweltmeister Beat Feuz in Kontakt. Der Nachwuchsfahrer zu BLICK: «Bernhard wollte mit mir zusammenarbeiten. Im ersten Gespräch tönte tatsächlich alles lukrativ. Doch als er mir dann den Vertrag hat zukommen lassen, bemerkte ich, dass mich eine Partnerschaft mit Bernhard vor allem sehr viel Geld kosten würde.»

Keine Kenntnisse des Marktes
Beim Verband tönt es ähnlich. Sprecher Stefan Brütsch: «Wir haben bei Swiss Ski ein Team mit erfahrenen Fachleuten, die junge Athleten beraten können. Olivier Bernhard fehlen offensichtlich die Kenntnisse des hiesigen Marktes.»

Hat der gutgläubige Vater von Lara Gut den Vertrag etwa nicht so genau durchgelesen? Hält er deshalb an Bernhard fest, weil er ihm viel Geld bezahlen muss? Pauli Gut sagt dazu nur: «Ich habe mit meiner Tochter schon oft andere Wege eingeschlagen, obwohl mir am Anfang alle davon abgeraten haben. Doch bis jetzt haben uns diese Wege immer ans Ziel gebracht.»

Leider scheint der diesmal eingeschlagene Weg tatsächlich einem Holzweg gleichzukommen.

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