Swiss-Ski-Kondi-Trainer Jürgen Loacker ist eine echte Sport-Kanone. Bevor er für Österreich bei den Olympischen Spielen 2006 und 2010 den Zweier- und Viererbob pilotiert hat, war er ein ausgezeichneter Leichtathlet. Doch die nach wie vor herausragenden Kraft- und Ausdauerwerte nützen dem Vorarlberger auf dem Tennis-Platz im Giverola-Ressort im Duell gegen Beat Feuz (28) überhaupt nichts – der «Kugelblitz» bringt auch die härtesten Aufschläge von Loacker gewinnbringend zurück. «Feuzi, du bist ein Hundling», schnauft Jürgen und resigniert: «In dieser Form habe ich gegen dich keine Chance.»
Das war vor einem Jahr noch ganz anders. Nach dem Infekt im rechten Knie vom Herbst 2012 hatte der Emmentaler lange Zeit grösste Probleme mit allen «Stop and Go»-Sportarten. «Eine Zeit lang hat sogar einiges darauf hingedeutet, dass mein Knie den Belastungen eines Tennis-Mätchlis überhaupt nie mehr gewachsen sein wird», erinnert sich Feuz.
Doch jetzt lässt das Knie des WM-Dritten in der Abfahrt generell wieder viel höhere Trainings-Umfänge zu: «Vor der letzten Saison konnte ich mit dem lädierten Knie nur die Hälfte von dem trainieren, was andere gemacht haben. Jetzt bin ich wieder auf Augenhöhe.»
In Zahlen ausgedrückt: Feuz sass in der letzten Woche neben seinen Gala-Vorstellungen auf dem Tennis-Court täglich dreieinhalb Stunden auf dem Fahrrad, legte dabei 550 Kilometer zurück. Kondi-Guru Loacker ist begeistert: «Beats körperliche Verfassung ist um Welten besser als vor einem Jahr. Ich bin überzeugt, dass er so eines Tages wieder um den Gesamtweltcup fahren kann.»
Und bis dahin werden dem Loacker Jürgen auf dem Tennisplatz wohl noch einige Passierschläge vom Kugelblitz um die Ohren fliegen.