Ist Lara Gut-Behrami (27) mit ihrem Privat-Team so aufgestellt, dass sie die besten Leistungen aus sich herauskitzeln kann? Diese Frage stellt sich mehr denn je. Denn: Dieser Winter verläuft nicht so, wie sie ihn sich vorgestellt hatte.
Dabei hatte sie noch im September gesagt: «Endlich konnte ich wieder so trainieren, wie ich wollte – ohne auf mein Knie Rücksicht zu nehmen.» In der Saison davor hatte sie einen Kreuzbandriss erlitten.
Nach der WM in Are muss man feststellen: Gut-Behrami ist zwar nach wie vor für Spitzenränge gut, sie etabliert sich aber nicht in der Weltelite. «Wir werden nach der Saison ihr Set-up im Privat-Team analysieren», sagt Swiss-Ski-Geschäftsführer Markus Wolf. Das macht der Verband mit allen Fahrerinnen.
Zu ihnen gehören auch Wendy Holdener und Michelle Gisin, die erfolgreichsten Schweizerinnen der letzten Jahre. Während sich Holdener (noch) auf die technischen Disziplinen konzentriert, ist Gisin einen Schritt weiter. Für die Engelbergerin wäre es das Grösste, eines Tages die grosse Kristallkugel in den Händen zu halten.
«Ich möchte im Team bleiben»
Trotzdem denkt sie nicht daran, diesem Ziel in einem Privat-Team nachzueifern. «Ich fände es megageil, das in den normalen Teamstrukturen zu schaffen. Ich glaube auch fest daran, dass es machbar ist», sagt sie. Und stellt klar: «Ich möchte im Team bleiben, in dem ich bin.»
Auch Holdener will kein isoliertes Privat-Team gründen. Ihr Bruder Kevin, der sie bei vielen Tätigkeiten abseits der Pisten organisatorisch unterstützt: «Für Wendy ist ein Privat-Team wohl kein Thema. Der Konkurrenzkampf ist auch ein wichtiges Element für sie. Ich bin überzeugt, dass Wendy auf dem richtigen Weg ist.» Die jüngsten Erfolge zeigen das auch.
Im Team hat man Vergleichswerte
Sowohl Gisin als auch Holdener werden sehr individuell betreut – einfach innerhalb der Verbandsstrukturen. Aber sie trainieren – im Gegensatz zu Gut-Behrami – in der Regel mit ihren Teamkolleginnen. Dadurch haben sie Vergleichswerte. Ebenso schätzen sie die Stimmung innerhalb des Teams.
Ob sich Gut-Behrami so etwas vorstellen könnte, um ihrer Karriere neue Impulse zu geben? Ende Saison dürften sie und ihr Team auch diesen Aspekt mit Swiss Ski diskutieren. Denn etwas ist klar: Beide Parteien wünschen sich, dass sie an alte Erfolge anknüpft.