Mit keiner anderen Weltcup-Piste verknüpft Beat Feuz (29) so viele emotionale Erinnerungen, wie mit dem «Olympiabakken» in Kvitfjell. Hier hat der Emmentaler im März 2011 in der Abfahrt seinen ersten Weltcupsieg gefeiert.
Und zwölf Monate später hat Feuz mit einer unvergleichlichen Triumphfahrt seinem Grossvater den letzten Wunsch erfüllt.
Rückblick: Der Vater von Beats Mutter Hedi lag im März 2012 mit einer schweren Lungenkrankheit im Spital. Am Abend vor dem ersten Super-G in Kvitfjell, richtete er telefonisch eine besondere Bitte an seinen Grosssohn.
Beat erinnert sich: «Er gehörte zu meinen grössten Fans und fragte mich, ob ich ihn in Kvitfjell in meinen Gedanken mit auf die Piste nehmen könne. Ich sagte ihm sofort, dass das kein Problem sei. Doch kurz vor dem Start des ersten Super-G bekam Grosspapa ein schlechtes Gewissen, weil er das Gefühl bekam, dass er für mich eine zu grosse Last darstelle. Aber ich habe ihn wie vereinbart in meinen Gedanken mitgenommen und habe das Rennen gewonnen.»
Zwei Tage später ist der Grosspapa kurz nach Beats 3. Rang im zweiten Super-G friedlich für immer eingeschlafen.
Weil bei Feuz ein halbes Jahr nach diesem unvergesslichen Wochenende im hohen Norden die grosse Leidensgeschichte mit einem Knieinfekt begonnen hat, konnte er in den letzten Jahren auch in Kvitfjell nicht die ganz grossen Akzente setzten.
Doch jetzt ist der Kugelblitz wieder ganz heiss. Seit er sich im Januar am Lauberhorn nach einem Achillessehnenriss zurückgemeldet hat, ist Feuz in fünf Abfahrten dreimal auf das Podest gefahren (2. Kitzbühel, 3. in Garmisch und Chamonix).
Jetzt scheint die Zeit reif für den ersten Sieg. Trainer Sepp Brunner sagt zu BLICK: «Beat war letzte Woche im Training in St. Moritz mit einem neuen Ski extrem schnell unterwegs.»