Darum gehts
- Marco Odermatt erreicht 50 Weltcupsiege in 1:35:50,14 Stunden Fahrzeit
- Odermatt ist zweitjüngster Fahrer nach Stenmark mit 50 Siegen
- 28 seiner 50 Siege feierte Odermatt im Riesenslalom
Rund 90 Minuten – so lange dauert ein Fussballspiel oder ein Liebesfilm von Rosamunde Pilcher. In dieser Zeit kann man auch andere Dinge machen. Beispielsweise 50 Weltcupsiege einfahren. Gut, ein bisschen «Nachspielzeit» braucht Marco Odermatt (28) zwar. Er steht insgesamt 1:35:50,14 Stunden auf den Ski, um 50-mal zu jubeln. Trotzdem ist das beeindruckend. Um diese Marke zu knacken, braucht Odermatt 182 Rennen.
Nun gehört der Nidwaldner zu einem ganz erlauchten Kreis von Ski-Stars. Auch Italien-Legende Alberto Tomba (58) gewann einst 50 Rennen. Nur ein Trio stand noch öfter zuoberst auf dem Podest: die beiden Österreicher Hermann Maier (53, 54 Siege) und Marcel Hirscher (36, 67 Siege) sowie der Schwede Ingemar Stenmark (69, 86 Siege). Aber nur einer war jünger, als er diese Marke geknackt.
Während Odermatt bei seinem 50. Triumph rund 28 Jahre und zwei Monate alt ist, hat Stenmark diese Marke bereits mit knapp 24 Jahren geknackt. Erst mit über 30 sind Tomba und Maier dem 50er-Klub beigetreten.
| Fahrer | 1. Sieg | Alter | 50. Sieg | Alter |
| Marco Odermatt | 6.12.2019 | 22 Jahre 60 Tage | 18.12.2025 | 28 Jahre 72 Tage |
| Alberto Tomba | 27.11.1987 | 20 Jahre 343 Tage | 15.03.1998 | 31 Jahre 86 Tage |
| Hermann Maier | 23.02.1997 | 24 Jahre 78 Tage | 06.03.2005 | 32 Jahre 89 Tage |
| Marcel Hirscher | 13.12.2009 | 20 Jahre 284 Tage | 04.01.2018 | 28 Jahre 308 Tage |
| Ingemar Stenmark | 17.12.1974 | 18 Jahre 274 Tage | 11.03.1980 | 23 Jahre 359 Tage |
Wo Odermatt am meisten jubelt
Die meisten der Siege feiert Odermatt in seiner Paradedisziplin Riesenslalom. 28 Mal kurvt er am schnellsten durch die Tore. Am meisten Glück bringt ihm Startnummer 3 – diese trägt er bei sieben Siegen, gefolgt von der 4 (fünf Siege) sowie der 2 und 5 (je vier Siege). In den beiden Speed-Disziplinen ist die 8 seine Glückszahl, vier Siege fährt er mit ihr auf der Brust ein.
Betrachtet man alle Triumphe zusammen, bleibt die Startnummer 3 Odermatts erfolgreichste – auch wenn er noch nie eine Abfahrt oder einen Super-G mit ihr gewonnen hat. Was aber mit der Startnummer-Regel zu tun hat, da die Top-Speedfahrer nie gleich zu Beginn starten. Die erfolgreichsten Destinationen Odermatts sind Beaver Creek und Alta Badia mit je fünf Siegen, dicht gefolgt von Val d'Isère, Wengen und Adelboden mit je vier Erfolgen.
Ländertechnisch ist Odermatt auf italienischem Boden am erfolgreichsten. Schon zwölf Siege hat er bei unseren südlichen Nachbarn gefeiert, gefolgt von zehn Triumphen in den USA und deren neun in der Schweiz.
Deutlichster und knappster Sieg
Den deutlichsten Sieg feiert Odermatt in Andorra. Beim Weltcupfinal 2023 nimmt er der Konkurrenz im Riesenslalom nicht weniger als 2,11 Sekunden ab. Es kann in seiner Paradedisziplin aber auch knapper zu und her gehen. In Schladming 2024 liegt er am Ende nur fünf Hundertstel vorne. Dies nach einer fulminanten Aufholjagd, denn zur Halbzeit liegt Odermatt lediglich auf Platz 11. Und feiert am Ende den bis anhin knappsten Sieg seiner Karriere.
Wobei er mit gleichem Vorsprung schon 2023 den Super-G von Aspen gewinnt. Zum Vergleich: In der Abfahrt sind drei Zehntel der bisher kleinste Vorsprung, den Odermatt als Sieger herausgefahren hat (Beaver Creek 2025) – diese Marke wird bei seinem 50. Sieg unterboten. Er distanziert Teamkollege von Allmen um 15 Hundertstel. Bei den deutlichsten Speed-Siegen liegt er 0,58 (Abfahrt Wengen 2024) respektive 0,98 Sekunden (Super-G Bormio 2023) vorne.
Bei den 50 Siegen gibt es neben Odermatt 100 Podestplätze zu vergeben. Die meisten davon gehen an Österreich (27), gefolgt von Norwegen (24) und der Schweiz (13). Am meisten Gesellschaft gibts von Aleksander Aamodt Kilde, der neunmal neben Sieger Odermatt steht, dicht gefolgt von Henrik Kristoffersen (8) sowie Zan Kranjec und Loïc Meillard (je 7). Neben Meillard hat Odermatt bei seinen Siegen das Podest auch schon mit Franjo von Allmen (4), Alexis Monney (1) und Stefan Rogentin (1) geteilt.