Beim Super-G von Garmisch-Partenkirchen (De) holt Corinne Suter (25) ihren zweiten Weltcupsieg – nach der Abfahrt nun auch im Super-G. «Ich kann es noch nicht realisieren, denn ich hätte nie damit gerechnet», sagt sie überglücklich.
Bei der Siegerehrung zuoberst auf dem Podest zeigt sie sich emotional aufgewühlt. Während der Schweizer Hymne kann sie die Tränen nicht zurückhalten. Dank des Siegs auf der schwierigen Piste in Garmisch führt Suter im Abfahrts- und im Super-G-Weltcup. Ihr Vorsprung auf Federica Brignone beträgt 39 Punkte – bei nur noch zwei ausstehenden Rennen ein schönes Polster. Suter, die Kugeljägerin! «Es wäre schön, Kristall zu holen. Irgendwann will ich das schon mal schaffen», sagt sie. Und fügt etwas rätselhaft hinzu: «Aber jetzt möchte ich nicht ins alte Schema zurückfallen.»
Was genau meint Suter? Früher kämpfte sie gegen die Windmühlen der eigenen, übergrossen Erwartungen. «Ich stand mir selbst im Weg. Und zwar überall.» Das ist seit dem Gewinn von Silber und Bronze bei der Weltmeisterschaft vor einem Jahr vorbei.
«Der Druck ist weg. Ich bin locker drauf, fahre mit Kopf und Herz», sagt sie. Fürwahr ist seit jenen magischen Tagen von Are (Swe) nichts mehr wie früher. Suter hat die Ketten der eigenen Erwartungen gesprengt: «Es hat klick gemacht.»
Familie und Freunde, ihr grosser Rückhalt
Heute geht Suter viel souveräner mit Niederlagen um. Eine solche erlebt sie am Samstag mit Rang 5. «Das Resultat war gut. Aber ich war enttäuscht, weil ich schlecht fuhr.» Prompt fällt sie kurzzeitig ins alte Schema zurück, hat Mühe mit der Verarbeitung. Erst am Abend, als sie mit Familie und Freunden (rund 20 Leute) essen geht, schüttelt sie den Frust vom Leib ab.
«Meine Familie musste meine Laune aushalten. Es hat mir geholfen, dass sie da war.» Dann freut sich Suter auf den Super-G. Und triumphiert. Auch vor den Augen ihres Vaters Bruno, der seine Tochter erstmals vor Ort siegen sieht. «Ich war ihm etwas schuldig», sagt Suter.
Im Rennen fährt sie bärenstark und profitiert von ihrer frühen Startnummer 5. Denn von Fahrerin zu Fahrerin wird die Kandahar-Piste ruppiger. Als Viktoria Rebensburg (Nummer 7) startet, muss Suter zittern – es ist das letzte Mal an diesem Tag. Die Deutsche liegt bei der zweiten Zwischenzeit nur eine Hundertstel hinter Suter, stürzt jedoch und landet in den Fangnetzen.
Bleibt die grosse Frage: Ist Suter im Kugel-Kampf überhaupt noch zu stoppen? Sie selbst sagt nichts dazu. Dafür redet Teamkollegin Michelle Gisin: «Ich hoffe, dass Corinne es schafft. Denn sie hat jahrelang genau dafür gekämpft. Sie hätte es verdient.»
Die Schweizer Ski-Frauen sind so stark wie schon lange nicht mehr. Zwar liegen sie im Nationen-Ranking noch auf Platz 3. Aber: Beim Super-G in Garmisch geben sie mächtig Gas! Fünf fahren in die Top 15, acht Fahrerinnen holen total 258 Punkte. Dass sind so viele wie seit drei Jahren nicht mehr – egal in welcher Disziplin.
Zwei Athletinnen stechen (neben Suter) heraus. Erstens: Jene von Michelle Gisin (26). Die Engelbergerin, die tags zuvor minutenlang weint, freut sich jetzt über Rang 7. «Das ist ein sehr grosser Schritt vorwärts, endlich hatte ich wieder ein gutes Gefühl auf den Ski.» Die Angst, welche sie zuletzt in den Speed-Disziplinen lähmte, ist wie weggeflogen. Oder doch nicht ganz? Gisin: «Ganz unten, wo ich mich im letzten Jahr verletzt habe, nahm ich etwas Tempo raus. Dennoch fuhr ich da die zweitbeste Zeit, genial. Jetzt habe mich mit dieser Piste versöhnt.»
Kurz nach diesen Worten kommt Wendy Holdener (26) zum Interview. Nicht, ohne vorher Gisin zu umarmen. «Das ist schon verrückt», sagt sie nach ihrem dritten Platz im Super-G. So gut war sie erst einmal in dieser Disziplin. Genauer: Vor zwei Jahren in Crans-Montana VS. «Ich habe nie daran gedacht, aufs Podest zu fahren. Aber ich habe meinem Instinkt vertraut und es hat gepasst. Es ist wirklich cool, ein super Gefühl!»
Die Schweizer Ski-Frauen sind so stark wie schon lange nicht mehr. Zwar liegen sie im Nationen-Ranking noch auf Platz 3. Aber: Beim Super-G in Garmisch geben sie mächtig Gas! Fünf fahren in die Top 15, acht Fahrerinnen holen total 258 Punkte. Dass sind so viele wie seit drei Jahren nicht mehr – egal in welcher Disziplin.
Zwei Athletinnen stechen (neben Suter) heraus. Erstens: Jene von Michelle Gisin (26). Die Engelbergerin, die tags zuvor minutenlang weint, freut sich jetzt über Rang 7. «Das ist ein sehr grosser Schritt vorwärts, endlich hatte ich wieder ein gutes Gefühl auf den Ski.» Die Angst, welche sie zuletzt in den Speed-Disziplinen lähmte, ist wie weggeflogen. Oder doch nicht ganz? Gisin: «Ganz unten, wo ich mich im letzten Jahr verletzt habe, nahm ich etwas Tempo raus. Dennoch fuhr ich da die zweitbeste Zeit, genial. Jetzt habe mich mit dieser Piste versöhnt.»
Kurz nach diesen Worten kommt Wendy Holdener (26) zum Interview. Nicht, ohne vorher Gisin zu umarmen. «Das ist schon verrückt», sagt sie nach ihrem dritten Platz im Super-G. So gut war sie erst einmal in dieser Disziplin. Genauer: Vor zwei Jahren in Crans-Montana VS. «Ich habe nie daran gedacht, aufs Podest zu fahren. Aber ich habe meinem Instinkt vertraut und es hat gepasst. Es ist wirklich cool, ein super Gefühl!»