Ein Riesenslalom, ein Slalom. Zwei normale Weltcuprennen. Tatsächlich? Nein. Mikaela Shiffrin (24) begibt sich ab Samstag in Killington (USA) auf eine Achterbahn der Gefühle. Die Wettkämpfe im Bundesstaat Vermont sind für sie ein Heimspiel – dementsprechend gross ist die Vorfreude, aber auch der Druck.
Erwartet werden 20'000 Zuschauer pro Tag, mehr Rummel gibt es im Frauen-Weltcup nirgends. Alle rechnen mit einer Gala des Ski-Überfliegers. Damit kann Shiffrin umgehen, ihre früheren Kotz-Attacken aufgrund übergrosser Nervosität hat sie im Griff.
Grosi Pauline starb vor wenigen Wochen
Doch da gibt es einen neuen, zusätzlichen Faktor: Ihr geliebtes Grosi Pauline Condron verstarb vor wenigen Wochen nach langer Krankheit mit 98 Jahren. «Ich weiss nicht, was mich erwartet. Hier sah sie mich erstmals live ein Rennen fahren», so Shiffrin.
Sie werde versuchen, ihre Trauer zu verstecken, sich nichts anmerken zu lassen. So wie in Sölden zum Saisonauftakt. Ob es gelingt? Shiffrin glaubt offenbar selbst nicht daran. «Ich werde wohl heulen», so die 24-Jährige.
Noch kennt Shiffrin das Gefühl einer Niederlage in Killington nicht – zumindest nicht im Slalom. Drei Mal trat sie an, drei Mal gewann sie. Besonders berührend war, wie Shiffrin 2017 mit ihrer bereits damals kranken «Nana» im Ziel jubelte. «Sie sagte mir einmal, dass mein Skifahren sie am Leben halten würde», erzählt Shiffrin. Das ist nun anders – Shiffrin muss damit klar kommen.
Der Riesenslalom steht am Samstag (15.45 Uhr/19.00 Uhr) auf dem Programm, der Slalom am Sonntag um den gleichen Zeitpunkt.
