«Halleluja!»
Gisin atmet nach Befreiungsschlag im Super-G auf

Michelle Gisin und Joana Hählen kämpfen in dieser Saison mit Schwierigkeiten. Nun geben sie ein Lebenszeichen von sich – ist es ein Strohfeuer, oder mehr?
Publiziert: 13.03.2025 um 21:02 Uhr
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Aktualisiert: 13.03.2025 um 21:27 Uhr
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Immer wieder haderte Michelle Gisin in den letzten Monaten. Aber nicht nach dem Super-G in La Thuile.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Michelle Gisin und Joana Hählen gelingt Befreiungsschlag im Super-G
  • Gisin sucht nach neuer Herangehensweise, Hählen kämpft mit Knieproblemen
  • Schaffen es beide ans Weltcupfinale?
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Mathias GermannReporter Sport

Es ist nicht ein Stein, der ihnen vom Herzen fällt. Nein, es ist ein Felsbrocken. Michelle Gisin wird beim ersten Super-G von La Thuile (It) Neunte und Joana Hählen 15. Es ist für beide das beste Resultat seit Monaten – für Hählen gar das beste des Winters.

«Ich bin zwar zu rund, aber immerhin gut gefahren. Oft war ich in dieser Saison zu verkrampft, heute habe ich endlich die nötige Lockerheit gefunden», sagt Gisin. Und ergänzt erleichtert: «Halleluja.»

Dazu muss man sagen: Die 31-jährige Engelbergerin hat bei frühlingshaften Verhältnissen dank Startnummer 5 das Glück, früh starten zu dürfen. «Da hatte ich mega Schwein», sagt sie selbst. Dennoch: Es gibt einige, die trotz frühem Start auch versagen. Nicht so Gisin. «Ich bin auf der Suche nach einer anderen Herangehensweise», sagt sie.

Der Hintergrund: Sie packte in dieser Saison oft die Brechstange aus – ohne Erfolg. «Weniger ist mehr. Ich muss mir bewusstwerden, dass ich nicht alles perfekt machen kann und muss – das geht einfach nicht mehr.» Dies sei auch für das nächste Jahr das grösse Fragezeichen, so Gisin. Noch hat sie sich nicht entschieden, ob sie weiterfahren wird.

Hählen: «Darf mich nicht fertigmachen»

Nur allzu gerne bei den Olympischen Spielen 2026 in Cortina (It) dabei wäre Hählen. Bei ihr stellt sich die Frage, ob ihre Knie mitmachen. Die Frau, die mittlerweile mit zwei gerissenen Kreuzbändern fährt, meint: «Manchmal habe ich gute, dann wieder schlechte Tage. Das Problem ist auch nicht immer an der gleichen Stelle im Knie.»

In La Thuile spürt sie das Gelenk beim Einfahren und denkt: Das kommt nicht so gut. «Aber dann hat es doch geklappt. Es ist unberechenbar. Ich muss einfach extrem arbeiten, dass meine Muskeln in Balance sind.»

Und auch ihre mentale Verfassung: «Dieser Winter war ein grosser Kampf. Ich musste lernen, dass ich in meiner Karriere schon so viele erreicht habe. Es braucht Geduld und ich darf mich nicht fertigmachen.» Ihr 15. Platz ist das beste Resultat der Saison. «Heute bin ich das erste Mal wieder mit Instinkt gefahren. Ich habe mein altes ich gezeigt. Das tut sehr gut.»

Beide in Sun Valley dabei?

Gisin liegt nun im Super-G-Weltcup an 21. und wird wohl das Weltcupfinale in Sun Valley (USA) erreichen. Hählen ist 27. und muss am Freitag noch zwei Fahrerinnen überholen – sonst ist ihre Saison auf der höchsten Ski-Bühne vorbei.

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